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Prj-Jahr: 2008

SOS Kinderdorf Bregenz

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dorner matt SOS Kinderdorf Heldendankstrasse Bregenz Gartenansicht

Städtebau

Der Neubau für das Jugendwohnheim des SOS Kinderdorf e.V. an der Heldendankstraße in Bregenz ersetzt das derzeit noch bestehende, nicht mehr zweckgemäße Gebäude und entspricht diesem in Lage, Maßstäblichkeit und Geschosszahl. Mit dem vorliegenden Entwurf hat das Büro Dorner\Matt ein vom SOS Kinderdorf ausgelobtes Gutachterverfahren gewonnen. Der Neubau des Jugendhauses bildet zusammen mit dem bestehenden ebenfalls dreigeschossigen Gebäude der Gebietskrankenkassa ein eigenständiges städtebauliches Ensemble, das sich durch das Abrücken von der westlichen Grundgrenze bewusst von der wesentlich höheren Bebauung des benachbarten Velag-Areals abhebt.

Innere Struktur

Durch die sehr ausführlich formulierten Vorgaben des SOS Kinderdorf konnte das Gebäude in seiner Organisation genau an den Tagesablauf und das pädagogische Konzept der Jugendhilfe angepasst werden. Im Erdgeschoss befinden sich die gemeinsame Wohnküche, Büros, Nachtdienst und ein Schnupperzimmer für Neuankömmlinge. In den Obergeschossen sind je sechs Zimmer über einen Gemeinschaftsbereich mit Teeküche und Betreuerzimmer zu einer Einheit des betreuten Wohnens zusammengefasst.

Je zwei der Jugendzimmer teilen sich dabei – auch aus didaktischen Gründen– ein Bad. Den betreuten Wohneinheiten zugeordnet gibt es je Geschoss eine Kleinwohnung mit eigener Küchennische, die dem jugendlichen Bewohner ein größeres Maß an Selbstständigkeit erlaubt und daher auch architektonisch getrennt an das Stiegenhaus angebunden ist. Sie bildet pädagogisch gesehen die Zwischenstation zum Übergang in ein selbstständiges Leben.

Fassade

Die Fassade wurde so gestaltet, dass die innere Organisation des Gebäudes nach außen ablesbar wird. Die Fensterumrahmungen der Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss sind farblich leicht abgesetzt und hinter die verputzte Wand zurückgesetzt. Umgekehrt werden in den Obergeschossen Fassadenrahmen plastisch aus dem Putz herausgedrückt, die die Zimmerfenster in beiden Obergeschossen jeweils zu einer Einheit zusammenfassen und den Charakter der Gemeinschaft andeuten. Die Fassadengliederung setzt einen eigenständigen Akzent als Antwort auf die benachbarte dreigeschossige Glasfassade der Gebietkrankenkassa. Bei der Gestaltung der Fassaden wie auch der Atmosphäre im Inneren wurde im Rahmen des einfachen baulichen Standards ein ruppiger und dennoch angemessen wohnlicher Charakter angestrebt.

Bäckerei Kloser Kaiserstrasse Bregenz

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dorner matt Baeckerei Kloser Kaiserstrasse Bregenz Verkauf

Die neueste Kreation der Bäckerei Kloser ist kein backtechnischer Leckerbissen, sondern eine intelligente, zeitgenössische Inszenierung von Kundenfreundlichkeit, Standortqualität, Stadtentwicklung und Architektur.

Aus der Verbindung der beiden Liegenschaften Hotel Kaiser und Leutbühel 7 resultiert nicht nur ein offener und für die Kundschaft grosszügiger Laden mit Café, sondern auch eine Bereicherung für die Stadt Bregenz in Form einer neuen Durchlässigkeit zwischen Kaiserstrasse und Leutbühel.

Mittels der Bäckerei/Café entstand in Bregenz durch die Architekten Dorner\Matt endlich ein Stück Stadt, dessen räumliche Erfahrbarkeit einem durch den Genuss der Produkte aus dem Haus Kloser auf der Zunge zergeht! (Text: Heinz Schöttli)

Closer Kaiserstrasse Bregenz

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dorner matt Closer Kaiserstrasse Bregenz Verkaufsraum innen

Kloser’s Closer, ein Schmankerl, ein Bonmot, eine Stadterfindung von Kloser’s Bäckerei. Die Ausweitung der Kaiserstrasse als städtisches Wohnzimmer für jugendliche und jung gebliebene Stadtneurotiker und Urbanauten, geplant vom bewährten Architektenduo Dorner\Matt, eröffnet eine neue Zeitrechnung in der Geschichte des Bregenzer Detailhandels. In kuscheliger urbaner Gemütlichkeit wird der „Kraftdesgeniessens (?)“ von Imbissprodukten gefrönt und für einige Momente des Zergehenlassens fühlt man sich kurz als Städter …

Kloser’s Closer, ein Wohnzimmer in der Stadt.

Mitten in Bregenz an der Kaiserstrasse, ist ein Stück Stadt entstanden. Da wo sich andere Ladenbesitzer noch um adäquate Schaufensterauslagen bemühen hat ein Innovativer Unternehmer (Ökonom und Bäckermeister) mit zwei Architekten über das Verhältnis von Konsum und Stadt nachgedacht!
Die Verwertung von Lebensmitteln im öffentlichen Raum ist kein neues Thema aber eines das durch unsere Lebenskultur enttabuisiert worden is(s)t. Biergärten und Straßenfeste laden im Sommerhalbjahr dazu ein. Unsere Kultur und unsere Erziehung vermitteln die Nahrungsaufnahme als etwas Sakrales. Man isst bei Tisch! Man isst in aufrechter Sitzposition mit durchgestecktem Rücken, man isst mit geschlossenem Mund, man schlürft nicht beim Trinken etc. Kloser’s Closer greift die Enttabuisierung bestimmter Essensrituale auf und verwendet sie als ein neues Bild. Durch weniger bautechnische und architektonische Maßnahmen, zum Beispiel die nicht sichtbaren Trennungen im Lokal und die Verwendung von öffentlichem Raum, sowie einer an einen bewohnten Salon, eine Empirewohnung, erinnernde Möblierung entsteht eine spürbare und verbindliche Unverbindlichkeit. Diese Unverbindlichkeit, ein Arrangement der Elemente und ihres Behältnisses, lässt den essenden Besucher den öffentlichen Raum als erweitertes Wohnzimmer erleben. Jeder kann, darf und soll sich auf den ausladenden Sofas wohlfühlen. Er soll im wahrsten Sinne des Wortes rumlümmeln können wie es ihm beliebt und stehend, essend oder liegend die angebotenen Lebensmittel und Getränke konsumieren.

Kloser’s Closer ist deshalb in Bregenz einzigartig, weil die Stadt als Stadt wohl vorhanden ist, die Stadt aber von der Marke Bregenzer Festspiele überschattet wird. Die bauliche Struktur der Kaiserstrasse ist klein gehalten. Kloser’s Closer macht aus diesem Umstand eine Tugend und erweitert das Geschäftslokal durch die Nutzung des Öffentlichen Raumes. Somit wird die Kaiserstrasse zum Wohnzimmer. Die Schaufenster der umgebenden Geschäftslokale werden zu seinen Wohnzimmerwänden. Die Wahrnehmung ist sympathisch weggelenkt vom akkurat eingedrehten Schraubenköpfen hin zu dem Thema „Architektur ist Hintergrund“, Adolf Loos und Hermann Czech lassen grüssen.

(Text: Heinz Schöttli)

Die neueste Kreation der Bäckerei Kloser ist kein backtechnischer Leckerbissen, sondern eine intelligente, zeitgemäße Inszenierung von Kundenfreundlichkeit, Standortqualität, Stadtentwicklung und Architektur. Zwei Zielgruppen werden dicht nebeneinander bedient. Im Closer der Vorbeigänger, mit dem kleinen Hunger oder Durst, der sich einen Snack kauft; im Cafe Kloser der Brot- und Topfentascherl-Käufer, bei dem sich eventuell noch ein Kaffee ausgeht.

Closer wird zu einer Ausbuchtung, einem städtischen Wohnzimmer der Fußgängerzone Kaiserstraße. Auf einen Snack lässt man sich in kuscheligen, weit ausladenden Sofalandschaften oder in der Stadtnische ein. Die Übersetzung des Kronleuchters lässt jeden Zweifel darüber verschwinden, dass es sich um einen bewohnten Salon handelt. Durch vollständige Öffnung verläuft Lokal mit Stadtraum nahtlos ineinander und zieht den Fußgänger selbstverständlich an.

Durchlässigkeit zwischen Kaiserstraße und Leutbühel wird in Bäckerei/Cafe nicht nur optisch ermöglicht. Der Häuserblock wird gequert und die Einkäufe sind erledigt. Das in Weiß und eher abstrakt gehaltene Cafe steht zu seinem Design. Die Lampen geben die Freiheit der Improvisation, des sich nicht festlegen, und gleich wieder weiter zu können. Geerdet wird mit der handfesten Theke, wo es alles gibt, was gut und knusprig-frisch ist.

(Text: Martina Pfeifer-Steiner)

Kinderarztpraxis Dr. Von der Thannen Bregenz

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dorner matt Kinderarztpraxis Dr. von der Thannen Bregenz Empfang

Wohn- und Bürogebäude Thalbachgasse 2a Bregenz

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dorner matt Buerogebaeude Thalbachgasse 2a Bregenz Innenhof

Die Ausnutzung des vorhandenen Raumangebotes war Zielsetzung des Projektes. Das Einsetzen großer, sprossenloser Fenster – die durch ihre geschickt versetzte Anordnung die Umgebung widerspiegeln – half dabei. Das Einziehen von Glaswänden in den Gängen, die ein lichtdurchflutetes Ambiente, ohne den Charakter des Hauses zu verändern schaffen, diente ebenfalls dazu bei, das vorhandene Raumangebot zu nutzen. Es wurde ein neuer Eingangsbereich geschaffen. Dadurch erhielt das Gebäude eine kommunikationsfördernde und interaktive Nutzung. Die Fenster sind – in Abstimmung auf die bestehenden Dachgaupen – mit Kupferlaibungen versehen worden. Es wurden hauptsächlich zwei wesentliche Materialien sowie eine Farbe beim Umbau verwendet: Kupfer, Terrazzo-Asphalt und Weiß.

„Maximale Transparenz schaffen“, beschreibt wohl am Besten die Strategie, nach der das Bregenzer Architekturbüro DI Markus Dorner und DI Christian Matt bei der Revitalisierung des traditionsträchtigen VN-Gebäudes in der Thalbachgasse in Bregenz arbeitete: Eine optimale Ausnutzung des vorhandenen Raumangebots, das Einsetzen großer, sprossenloser Fenster – die durch ihre geschickt versetzte Anordnung die Umgebung widerspiegeln – und das Einziehen von Glaswänden gehörten dazu. „Unser Ziel war es, ein lichtdurchflutetes, modernes Ambiente zu schaffen, ohne den Charakter des Hauses zu verändern“, interpretiert DI Christian Matt die ganzheitliche, architektonische Gebäudekonzeption und führt weiter aus: „Durch die Reduktion auf die wesentlichen Strukturen passt sich der Raum nach dem Umbau genau den Bedürfnissen der darin arbeitenden Menschen an – man hat richtig Lust, die Räume zu nutzen.“ Der neue Eingangsbereich entspricht voll und ganz dieser Architekturidee. So wurde der wenig einladende Betonvorbau entfernt.

„Wir haben den Eingang von seinen ‚Altlasten‘ befreit und so die Selbstständigkeit des Gebäudes wieder hergestellt“, erklärt Andrea Niehoff, verantwortliche Projektleiterin bei Dorner\Matt, die bauliche Maßnahme. Das Besondere: Besucher, die auf das Gebäude zu gehen, haben schon von Weitem einen freien Blick auf den Eingangsbereich, das Stiegenhaus und den Innenhof. Diese offene Gestaltung setzt sich im Inneren des Hauses weiter fort. Ganz nach dem Motto „Sehen, aber nicht hören“ ermöglichen die großen Fensterfronten eine freie Sicht von der einen Seite des Gebäudetraktes, über den Innenhof, durch den gegenüberliegenden Büroflügel, ins Freie. „Wir wollten keinen sterilen Bürokomplex errichten, sondern eine kommunikationsfördernde, interaktive Nutzung forcieren“, begründet Andrea Niehoff die einzigartige Gestaltung. Dass das Architektenteam diesem Anspruch gerecht werden konnte, davon zeugt der breitgefächerte Nutzungsmix der Mieter – vom Kinderazt, über einen Verlag, bis hin zur Reinigungsfirma sind verschiedenste Branchen vertreten. Kein Wunder also, dass bei den bisher 10 Mietparteien derzeit nur noch eine einzige 160 m2 große ‚Parzelle‘ im ersten Stock frei ist. Zurückhaltender Umbau mit einzigartigen Details – während das großzügig gestaltete Stiegenhaus unverändert blieb, hat sich das Architektenteam für den Innenhof etwas Besonderes einfallen lassen: Der bis dato asphaltierte Hof wird mit einem Baum begrünt. Überhaupt wurde beim Umbau viel Wert auf spezielle Details gelegt: Die Fenster sind – in Abstimmung auf die bestehenden Dachgaupen – mit Kupferlaibungen versehen worden, so dass sich bereits von außen ein stimmiges Gesamtbild ergibt. „Im Rahmen der Umbaumaßnahmen haben wir uns auf zwei wesentliche Materialien sowie eine Farbe beschränkt, die dem Haus eine ganz individuelle Formensprache verleihen: Kupfer, Terrazzo-Asphalt und Weiß“, erklärt DI Markus Dorner die reduzierte Wahl der Baustoffe.
(Text: Vorarlberger Nachrichten, April 2008)