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Hotel Schwärzler Bregenz

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dorner matt Hotel Schwaerzler Haupthaus

Was wäre dieser Ort ohne seine Geschichte oder die Geschichte der Bregenzerwaldbahn ohne diesen Ort. Am 25. Mai 1900 war der Gründungstag der Bregenzerwaldbahn AG und am 7. September 1900 erfolgte am „Riedener Tunnel“ in unmittelbarer Nähe zum heutigen Hotel Schwärzler Bregenz der Spatenstich zur Errichtung der Wälderbahntrasse von Bregenz nach Bezau. Für den Waren- und Personentransport in- und aus dem Bregenzerwald standen bis Ende des 19. Jahrhunderts nur Saumpfade und kaum befestigte Wege für den Fuhrwerksverkehr zur Verfügung. Mit der Entstehung dieser Gleisanlage begann ein eindrucksvoller Waren- und Know-how-transfer zwischen dem über seine Grenzen hin bekannten Bregenzerwälder Handwerk und der Dienstleistungs- und Handelsstadt Bregenz. Das Hotel Schwärzler ist – heute wie damals – Landhotel und gastronomischer Mittelpunkt von Rieden, an der Schnittstelle der Wälderbahntrasse und der alten Landstraße nach Bregenz.
Der Entwurf für diesen Umbau und die gesamte Gestaltung erzählt diese Geschichte und ergreift auf die Qualitäten des modernen Handwerks des Bregenzerwaldes zurück – nimmt sie mit. Den maßvollen räumlichen Eingriffen im Erdgeschoss stehen die bewusst verwendeten Oberflächenqualitäten gegenüber. Die mit Rindsleder überzogene Empfangstheke des Entrees in Zusammenhang mit den heimischen, geölten Riemenböden und den reichlich vorhandenen Accessoires aus roten Wolle und Filz an Wand und Boden sowie die selbst entworfenen Möbel nehmen den Besucher mit auf die erste Reise in den Bregenzer Wald.
In der upper-lounge versinkt man nicht nur gedanklich in den hand-made Fauteuils. Dort mag das Leder aus der regionalen Gerberei noch entfernt an Kuhwiesen erinnern, da ruft der körnig geschliffene Boden in den Refreshment Rooms und auf der Terrasse Assoziationen zu den Bachbeeten der Bregenzer Ache auf. Die lineare Stimmungsbeleuchtung der Decken wird durch die Einzelleuchten aus Juppe ergänzt, ein Leinenstoff der sich vornehmlich in Bregenzerwälder Frauentracht wiederfindet. Folglich wurden diese Ideen auch im Sinne der corporate identity auf die 36 neuen Hotelzimmer übertragen. Diese runderneuerten Räume mit zirka 25 M2 wurden durch geeigneten Maßnahmen räumlich ”gedehnt”. Der neue ”Eichenschirm” mit seinen bewusst gesetzten Öffnung vor der Balkonen lässt den Raum tiefer, größer wirken. Zum Inneren hin lässt ein Fenster ins Bad, gerahmt von einer roten Filzlaibung, das Zimmer in seiner Ganzheit erleben. Ausgewogen und mit einigen Versatzstücken wechselt die Eiche der Wand- und Bodenflächen mit gediegenem Weiß! Aus dem Bad blickt man über das Zimmer weit in die ferne Landschaft. Der Kenner unter den Besuchern ahnt die Nähe der Bregenzer Ache und der Rundkornterrazzo des Bodens bekräftigt ihn in seiner Annahme. Die eingestickte Bregenzerwaldbahn-Lock U25 in den Kopfkissen oder am Schlüsselanhänger vertiefen das Bewusstsein im Hotel Schwärzler Bregenz zu sein. Regionalität und auf dessen Qualitäten zurückgreifen zu können um Identität zu erschaffen war Ziel in Entwurf und Umsetzung. Und das Hotel Schwärzler Bregenz ist seit Beginn dieser Geschichte Anfang und Ende des Bregenzerwaldes.

Geprüfte Umweltfreundlichkeit

Das Hotel Schwärzler in Bregenz zeigt, welches nachhaltige Potenzial in Tourismusbetrieben steckt. Seit kurzem ist das Hotel Schwärzler in Bregenz Inhaber des Österreichischen Umweltzeichens. Und darf stolz darauf sein.

Dieses wird nur jenen Betrieben verliehen, welche hohe Umwelt- und Qualitätsstandards erfüllen und dies regelmäßig durch unabhängige Gutachten nachweisen. Der Weg dorthin war für Hoteldirektorin Susanne Denk nicht immer einfach. Innerhalb der letzten Jahre wurden unzählige kleine und große Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gesetzt: Von der LED-Technik zum Energiemanagementsystem über Ökostrom und ausgeklügeltem Abfallwirtschaftskonzept bis zum Einkauf von Produkten mit Umweltauszeichnung sowie umweltfreundlicher Elektromobilität.

Ressourcen- und Klimaschutz ist auch in der Hotellerie ein wichtiges Thema. Immerhin muss ein Hotel im Durchschnitt fünf bis sieben Prozent vom Jahresumsatz für Energie, der Großteil für Strom, Wärme, Warmwasser, Kühlung oder Lüftung aufwenden. Aber auch Gäste legen vermehrt Wert auf nachhaltige, umweltbewusste Angebote, vom Verpflegungsangebot bis über  CO2-arme Tagungsangebote.

Sparen mit LED

So führte eines zum anderen: Im Zuge einer LED-Beratung haben Energieberater der VKW eine Wirtschaftlichkeitsrechnung erstellt. „Ich war erstaunt, dass wir durch den Einsatz von LED eine monatliche Einsparung von 400 Euro erzielen können“, erzählt die Hotelgastgeberin. Im März 2012 wurden im Hotel 570 konventionelle Leuchtmittel durch LED-Technik ersetzt. Die Umstellungskosten von rund 8.000 Euro amortisieren sich übrigens in ein bis zwei Jahren. Wirkung zeigte auch das eingesetzte Energiemanagementsystem VKW Energiecockpit. „Früher haben wir die Zählerstände händisch notiert. Durch das regelmäßige Monitoring sehen wir jetzt sämtliche Verbräuche auf einen Blick und merken sofort, sollte ein Energieträger aufgrund eines Lecks in einer Leitung nicht richtig funktionieren“, erklärt Denk.

Geprüfte Umwelt- und Klimafreundlichkeit

Seit 2011 nimmt das Hotel Schwärzler in Bregenz auch am Pilotprojekt t5 teil, dem lernenden  Netzwerk für Vorarlberger Tourismusbetriebe, mit insgesamt zwölf Betrieben aus ganz Vorarlberg. Das Programm t5 ist eingebettet in die Vorarlberger Tourismusstrategie zur Positionierung eines nachhaltigen Tourismus in Vorarlberg und öffnet auch neue Türen für Zertifizierungen, Bewertungssysteme und Labels wie AMA-Gütesiegel, Ökoprofit oder das Umweltzeichen. So wurde das Schwärzler Bregenz als erstes Hotel der Destination Bodensee Vorarlberg mit dem Green Meeting Zertifikat ausgezeichnet. Mittlerweile spielen die Themen Energieeffizienz und -einsparung neben zufriedenen Gästen eine zweite Hauptrolle im Hotel. Aus diesem Grund hat sich Susanne Denk auch für VKW-Ökostrom entschieden – und damit auch für 100 Prozent erneuerbarer Energie aus Vorarlberg. So kann das Hotel Schwärzler laut Ökostrom-Zertifikat 165 Tonnen CO2 einsparen. Auch während des sechswöchigen Umbaus des Hotels im Frühjahr wurden ressourcenschonende Materialien, Handwerker aus der Region oder heimische Pflanzen im Hotelgarten bevorzugt. Mittlerweile steht zudem ein nagelneues VLOTTE-Elektroauto vor der Tür, das in nur zwei Stunden auflädt und Gästen sowie für kurze Besorgungsfahrten bereit steht. Kosten zu sparen, war für Hoteldirektorin Susanne Denk zu Beginn sicherlich die treibende Motivation, in Energieeffizienz zu investieren. Heute kommt dazu noch das gute Gefühl, seinen Betrag zu leisten und mit Energie sparen auch etwas für die Umwelt zu tun.

Rupp Areal Hard

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dorner matt Rupp Areal Hard Visualisierung von Oben

Städtebauliche Bestandsaufnahme und Zielsetzung

Das vorliegende Projekt steht an der stark befahrenen Rheinstraße und an der städtebaulich wichtigen Kreuzung mit der Landstraße. Die Rheinstraße stellt eine der wichtigsten Zufahrten aus der Schweiz nach Hard und Bregenz dar. Den beiden Gebäuden, situiert kurz vor der Rheinbrücke, kommt dadurch die wichtige Aufgabe zu, als Tor zum Ortszentrum Hard zu fungieren und gleichzeitig auf das bestehende städtebauliche Gefüge zu reagieren. Die beiden Gebäude definieren den Raum entlang der Straßen und geben ihm Richtung. Das Grundstück wird an seiner südliche Grenze von einem Radweg begleitet.

Nördlich des Grundstückes liegen kleinhäusliche Wohnbebauungen. Im Westen grenzt die Großbäckerei Hammerl an das Grundstück an; Schräg vis-à-vis liegt die Halle des Supermarktes Sutterlüty.

Organisation der Baukörper

Das Projekt umfasst ein Businesshotel mit 62 Zimmern, einen Wohnbau mit 28 Wohnungen sowie Gewerbe- und Büroflächen. Das Hotel, der erste Baukörper, besteht aus zwei, in ihrer Höhe zu Straße hin abgestuften, schlanken Baukörpern, welche eine Mittelgangerschließung einspannen. Die Zwei Baukörper werden vom Boden um ein Geschoß angehoben um Platz für ein offenes Eingangsgeschoss zu machen welches die Lobby und Multifunktionsräume beherbergt. Das Erdgeschoss ist durchgehend transparent, wirkt einladend und ermöglicht Passanten einen Blick auf den dahinter liegenden Garten.

Der Baukörper des Wohngebäudes wird ebenso um ein Geschoß angehoben und ruht auf einer Gewerbefläche, welche siech zum öffentlichen Raum hin orientiert und Einblicke gewährt.

Zwischen den beiden Baukörpern spannt sich ein multifunktionaler Raum auf, der in seiner Ausformulierung als Platz Urbanität schafft. Beide Gebäude werden über diesen Platz erschlossen. Die klare Adressbildung dieses Areales ist durch diese räumlichorganisatorischen Maßnahmen gewährleistet.

Die Erschließung der beiden Gebäude mit PKW erfolgt über die Tiefgaragenzufahrt in das UG des Hotels (Römerstrasse) und die Ausfahrt aus der Tiefgarage über die Gewerbehalle in die Landstraße. (Siehe dazu Gutachten Besch und Partner)

Fassade und Außenraum

Die Fassaden der beiden Baukörper sprechen eine gemeinsame Sprache und lassen in ihrer Ausgestaltung doch auf den ersten Blick die dahinter liegenden Funktionen klar erkennen.

Beide angehobenen Baukörper werden in ein Netz aus zarten weißen Betonelementen gehüllt, welches beim Hotel enger und beim Wohnbau weiter gewebt wird. So ist durch die Variation in der Größe der Öffnungen die Nutzung klar ersichtlich. Der weiße Beton der Fassade wird komplementiert durch das Spiel der sich im Tagesverlauf öffnend und schließenden Holzläden, welche in ihrer weichen Textur und Ausformulierung Bezug auf die vernakuläre Architektur des Ortes nehmen.

Die Transparenz der Erdgeschoßzonen lädt zum Erkunden und der urbane Charakter des Platzes zum Verweilen ein.

Die Gestaltung im Außenraum nimmt Bezug auf die Nähe zum See und Rhein und setzt diese Elemente gezielt ein. Es werden in allen Grünflächen für die Bodenseeregion typische Pflanzen verwendet. Der Fahrradweg im Außenraum wird begleitet von einer Allee aus schlanken Stadtbäumen welche einen natürlichen Filter zum Straßenraum hin darstellen. In Bodennähe schaffen hohe Gräser und Schilf Abstand zum Straßenraum.

Die Vorfrahrt des Hotels und der Quartiersplatz werden in großformatigen Betonplatten ausgelegt, welche sich mit den Grünflächen nahtlos verweben. Auf der Dachterrasse des Hotels wird das Thema fortgesetzt und ein begrünter Platz zum Verweilen geschaffen, der auch noch von der Straße aus zu erahnen ist. Das Dach der Gewerbehalle wird begrünt und von oben als Pflanzteppich wargenommen.

Nachhaltigkeit und Ökologie

Die räumliche Nachhaltigkeit wird durch flexible Flächen im Erdgeschoß und wandelbare Grundrisse in den Obergeschossen gewährleistet.

Die Gewerbeflächen können durch eine freie Tragstruktur einfach neu aufgeteilt werden und die Wohnungen bei Bedarf zusammengelegt oder getrennt werden. Des weiteren, kann die Nutzung von Wohnen oder Hotel auf Büro geändert werden da ausreichende Raumhöhen vorhanden sind.

Ökologische Aspekte finden in dem Projekt auf mehreren Ebenen Eingang. Die Gebäude sind hoch gedämmt und die Fassaden sind langlebig und wartungsarm. Dadurch werden die Energie- und ökologischen Lebenszykluskosten niedrig gehalten. In den Außenanlagen werden einheimische Pflanzen aus den nahegelegenen Ökosystemen gepflanzt.

Conclusio

Das Projekt ist durch seine Stringenz, vor allem an diesem Ort, ein Wegweiser für die städtebauliche Entwicklung der dörflichen Struktur der Region und im speziellen entlang der Rheinstraße. Städtebaulich wichtige Aspekte wie, Nutzungsmix, räumliche Nachhaltigkeit und Ökologie sind wichtige Bestandteile und Garant für dieses nachhaltig erfolgreiche Bauvorhaben.