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Wtb-Kategorie: Wohnbau

WohnBAUMprogramm Reklewskigasse Wien

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dorner matt Rendering Reklewskigasse

Lücken im Gefüge der Stadt
Zur Organisation der Menschen in einer Stadtgesellschaft bedarf es der Aufteilung der Arbeit und der Zuständigkeiten sowie der zweckmäßigen Ordnung des Raums. Ist der Raum verteilt – die Ordnung konzipiert – werden die Lücken zu den Playern im Gefüge. Inhalte, mögliche urbane Interaktionen und Raumaneignungen als auch die Texturen des Raumes werden zur prägenden Ganzheit.


Deduktive Annäherung
Die fraktale Struktur dieser Lücken scheint eine anthropologische Konstante. Viele Menschen suchen die Nähe zur offenen Landschaft – brauchen aber gleichzeitig die Versorgungssicherheit der Stadt sowie die Erreichbarkeit der Arbeitsplätze. Als Folge dieser Maximierung der Berührungsline zwischen Freiraum und Siedlungsraum entstehen innere Ränder. Diese erscheinen ebenso ein fester Wert in den Prinzipen des Stadtwachstums zu sein. Das Verständnis und das Bild dieser feingliedrigen Durchdringung von Freiraum und Siedlungsraum wird noch immer von
einer tradierten, historischen Entwicklung von Stadtentwicklung geprägt. Eigentum und Durchlässigkeit bleiben Antagonisten. Auch die Betrachtung der baulichen Bezugssysteme sucht ihren Halt vermeintlich oft in der Vergangenheit. Unabhängig dieser etablierten Parameter bilden sozialhistorische Ankerorte dennoch wesentliche
Referenzpunkte für die Identität.
Der Friedhof Atzgersdorf – aufgespannt zwischen Reklewskigasse und Carlberggasse – bildet nicht nur ein mentales und vielleicht auch spirituelles Rückgrat für dieses Stadtteil in Liesing, er wird auch als unverbaubarer Rand zu einer verbindenden Naht in dieser urbanen Landschaft. Die konzeptionelle Vorgabe des städtebaulichen Rahmenplans
erkundet ihre Ordnung in einer rhythmisierten Abfolge von differenzierten Außenräumen und kompakten, gestaffelten Gebäuden und verschließt sich wohlwollend nicht den umgebenden Strukturen. Die demokratisch organisierte
Durchlässigkeit der dichten Innenstädte mit ihren öffentlichen Durchwegungen wird hier in Form von abgestuften Übergängen und der wesentlichen Einbindung des bestehenden fußläufigen Netzes bewusst übernommen und in das neue Quartier eingebunden.
Während das städtebauliche Manuskript im südlichen Bauteil qualitätvoll übernommen wird, wird im nördlichen Bereich die vorgeschlagene Konzeption zu Gunsten raumbildender Freiräume, übergreifender Anbindungen und eines
maßvolleren Fußabdrucks bedachtsam adaptiert. Sowohl am Vorplatz des Friedhofs an der Reklewskigasse als auch der Carlbergergasse wird die Öffentlichkeit nuanciert ins Quartier gezogen. Im Süden sind es ein Fahrradcafé und die Aufenthaltsräume der betreuten Garconnierenwohnungen, im Norden ein Blumencafé und Räume fürs Arbeiten und
Wohnen. Analog dieser Auftaktsequenzen entsteht durch das weiterentwickelte städtebauliche Arrangement der Baukörper eine Sequenz unterschiedlichst gestalteter Mikroplätze von hoher Identifikation und naturnaher Atmosphäre.
An den Schnitt- und Engstellen, den Übergängen dieser unterschiedlichen Außenräume rückt auch die altruistische Dichte zusammen. Hier sind bewusst jene kommunikativen Zonen wie die Eingänge in die Gebäude, die Gemeinschafts- und Fahrradräume positioniert, um sowohl den Aufforderungscharakter zur Nutzung als auch die
soziale Kontrolle zu unterstützen. Diese Wegeporosität im Inneren des neuen Quartiers knüpft unmittelbar an die Schnittstellen der Nachbarschaftsräume an, versucht diese zu integrieren und als Teil des übergeordneten Stadtraums zu begreifen. Auch hier spielt der Friedhof Atzgersdorf als auch das Übergreifen auf das Wegenetz um den angrenzenden Kindergarten sowie die gestaffelten Übergänge an die Verkehrsbänder eine wesentliche Rolle in der
fußläufigen Durchwegung und bildet letztlich einen Hort der sozialhistorischen Identifikation.


Das induktive Verständnis
In einer pluralistischen Gesellschaft weiß nicht jeder, was der Andere will. In diesem Sinne bedeutet Stadtmensch sein, Mitglied einer Siedlungsgemeinschaft zu sein schlicht das tägliche Ausverhandeln des Habitus. Das Zusammenleben stellt somit auch eine Form der Reziprozität dar, die sich erst über einen längeren Zeitraum wirkmächtig zeigt. Architektur entsteht durch Raum – Raum entsteht durch Interaktion – Interaktion entsteht durch Kommunikation – Kommunikation entsteht durch räumliche und soziale Porosität. Die Durchlässigkeit dieses Differenzpotentials – die
Diversität – entsteht aber erst durch eine innere Varianz der Entfaltungsmöglichkeiten und nicht durch formale Vielfalt. Für dieses Bestreben der Bewohner ihre eigene Spurlosigkeit in der Stadt in den eigenen Wänden zu entdecken zu
können, hilft die ökonomische und ökologische Systematik des Holzbaus. Es ist nahezu ein metabolistischer Ansatz, der hier die Semantik des Wohnens mit der der variablen Syntax verknüpft. Der Varianz der Bedürfnisse am Vermögen, am Können steht die strukturelle Addition in ihrer Abwechslung gegenüber. Flexibilität, Anpassungsfähigkeit Ökologie und Ökonomie bis zur Resilienz des Systems Wohnen sind zentrale, gliedernde Elemente. In einem Raster des Vielfachen von 280 cm und einem durchdachten Fertigungsgrad wird eine Kombinatorik eröffnet, die der erkennbaren gesellschaftlichen Entwicklung im Zusammenleben gerecht wird.
Drei unterschiedliche Trakttiefen innerhalb der rhythmisierten Tragstruktur der einzelnen Gebäude ermöglichen es zusätzlich binnen einer Wohnungstypologie mehrere Größenvarianten anzubieten. Konstruktiven Halt bilden hier die
völlig Zusatz- und Chemiefreien projektierten Holzdübelwände und Holzdübeldecken – Fichte pur.
Zwei zueinander versetzte, in sich thermisch homogene Trakte umschließen in den beiden ersten Geschossen jedes Gebäudes eine zentrale aufgeweitete Mitte, die dem Duktus der Zugänglichkeit der Außenräume folgen. Diese Mitte
ist Teil einer abgestuften Öffentlichkeit, ein kommunikativer Zwischenraum, bevor die Privatheit der Wohnung erreicht wird. Dem Herzen des Gebäudes sind daher halboffene, zum Teil zweigeschossigen Austausch-Räume zugeordnet,
die unterschiedlichste Licht- und Blickbeziehungen innerhalb der beiden Geschosse generieren. Im unmittelbaren Eingangsbereich befinden sich – wie zuvor erwähnt – an den Schnittstellen der Mikroplätze die Fahrradräume und die
Gemeinschaftsräume mit Wasch- und anderen Küchen. Den Check Points zum Austausch im EG stehen an den Stirnseiten der Gebäude im ersten Obergeschoss Break-Out-Rooms entgegen. Es ist ein Angebot für jene, die sich kontemplativ außerhalb der Wohnung beschäftigen möchten, ebenso wie für einen aktiven Nachbaraustausch. Die Pawlatsche wird hier trefflich zur Gasse.

Ab dem zweiten Obergeschoss wird je nach typologischer Ausformulierung eine der beiden Gebäudehüften zu einer ”Reihenhaussequenz“ oder zu einem übereinanderliegenden Bassenapfad. Diesem Trakt vorgelagert befindet sich ein
artifizieller Gemeinschaftsgarten, der als komplementärer ruraler Gegenentwurf zu den halböffentlichen naturbelassenen Mikroplätzen im Rahmen der städtebaulichen Disposition verstanden wird. Hier werden die Generosität der Gründerzeitwohnungen in die Natur verlagert und zusätzliche Möglichkeitsräume geschaffen. Ein nicht vorgegebenes, aber begleitetes Entwicklungspotential soll hier gehoben werden. Während die Sprießlinge entlang des Privaten an den Rändern der Stadt noch in Konkurrenz stehen, soll hier Gemeinsames geerntet werden.
Diesen den Hausgemeinschaften zugeordneten, halböffentlichen und durchgrünten Freibereichen in erhabener Höhe stehen die privaten Terrassen und Balkone gegenüber, die integrativer Teil der östlichen und westlichen Pergolen der
Gebäude sind. Der Logik des Holzbaus folgend werden hier entsprechend dem Bedarf der dahinterliegenden Wohnungen Loggien oder Balkone in eine tiefe thermisch entkoppelte Konstruktion eingefügt, ohne die strukturelle
Gesamtheit des Erscheinungsbildes zu verlassen. Im Erdgeschoss werden die leicht erhabenen Pergolen zu den halböffentlichen Mikroplätzen ähnlich dem ”Schopf” durch hölzerne Brüstungen abgegrenzt. Zu den nicht öffentlichen Bereichen hin werden anstelle von Gärten größere Terrassen angeboten. Unablässig dieser der Wohnung zugedachten Vertrautheit bieten die Pergolen neben dem Witterungsschutz für die Fassade eine weitere wesentliche Maßnahme zur Vorbeugung der sommerlichen Überhitzung und bieten die
Möglichkeit einer unabhängigen bodengebundenen Begrünung. Die Bäume der vorgelagerten Freiräume ergänzen wohltuend das Mirkoklima, lassen die flache Sonneneinstrahlung des Winters nahekommen und schützen vor der Zenitsonne des Sommers.

aus dem Jurybericht

Architektur

Im südlichen Teil des Projektgebietes wird das städtebauliche Leitbild weitgehend übernommen, im nördlichen Teil wird der Bebauungsplan behutsam adaptiert. Sowohl im Bereich des Vorplatzes des Friedhofs an der Reklewskigasse als auch der Carlbergergasse werden Bezugspunkte für die Nachbarschaft angeboten. Im Süden sind dies ein Fahrradcafé und die Aufenthaltsräume der betreuten Garconnierenwohnungen, im Norden ein Blumencafé und Räume fürs Arbeiten und Wohnen. Das Konzept dieser Platzsequenzen als Kristallisationspunkte wird ins Quartiersinnere weitergeführt und durch die Nutzungsüberlagerung von Zugängen und Gemeinschafts- und Fahrradräumen gestärkt. Die Gebäudestruktur ist trotz der typologischen Vielfalt an Wohnungen sehr einfach gehalten. Zwei zueinander versetzte Trakte mit unterschiedlicher Trakttiefe umschließen in den beiden ersten Geschoßen jedes Gebäudes eine zentrale aufgeweitete Mitte, die als kommunikativer Zwischenraum ausformuliert wird. Ab dem zweiten Obergeschoß wird je nach typologischer Ausformulierung eine der beiden Gebäudehüften zu einer Reihenhausbebauung oder zu einem übereinanderliegenden Laubengang (Bassenapfad). Auf den Flachdächern der niedrigen Gebäudeteile befinden sich Gemeinschaftsgärten, die ein sinnvolles Komplementärangebot zum naturbelassenen Garten auf ebener Erde bieten.
Das Projekt besticht durch seine gestalterische Einfachheit, die dennoch sowohl durch nachvollziehbare städtebauliche Zonierung wie durch architektonische Detaillierung Räume unterschiedlicher Atmosphären und Wohnungen verschiedenster Typologien generiert, was von Seiten der Jury sehr gewürdigt wird.

Ökologie

Das Projekt besticht durch eine einfache, durchgängige Holzbaulösung in einem modularen Rastersystem von 2,8 m mit einem hohen Vorfertigungsgrad. Das modulare System ermöglicht eine größtmögliche Flexibilität der Anpassung an möglichen neuen Bedürfnissen und damit eine hohe Nutzungsflexibilität.
Der Einsatz von Massivholzbau aus vorgefertigten Holzdübeldecken und tragenden Holzdübelwänden stellt einen innovativen und sehr positiven Beitrag dar, eine weitgehende Chemiefreiheit der konstruktiven Holzwerkstoffe durch die Reduktion der Verleimung zu erreichen. Der Einsatz von Zellulosedämmung und Lehmbauplatten sowie unbehandelte Holzoberflächen in unterschiedlichen Holzmaterialien runden diese innovative und ökologische Herangehensweise zusätzlich ab.
Positiv ist der Einsatz einer tragenden Außenhülle in modularer Holzrahmenbauweise mit maximaler Vorfertigung der Holzfassaden und Fenstereinbau im Werk. Die Konstruktionsansätze, Balkone und Loggien in Massivholz auszubilden, runden die durchgängige Holzbaulösung ab. Das Energiekonzept mit Sole-/ Wasserwärmepumpen mit einer Heizung und Temperierung über den Fußboden ist positiv zu bewerten und stellt eine solide Energieversorgung dar. Die bilanzielle Abdeckung des Strombedarfs für Wärmepumpen und Allgemeinbereiche über eine PV-Anlage ist ebenso positiv zu bewerten.

Soziale Nachhaltigkeit

Das Projekt weist in der Sozialen Nachhaltigkeit alle Qualitäten (Gemeinschaftsflächen in den Innen- und Außenbereichen, Besiedlungsbegleitung usw.) auf, die mittlerweile in diesem Bereich als Standard zu betrachten sind. Für den Garçonnierenverbund des FSW sind die benötigten Räumlichkeiten vorgesehen. Die Besiedlungsbegleitung zielt auf die Etablierung von Strukturen zum Wiederverwenden, Reparieren und Tauschen. Die Gemeinschaftsräume sollen mit gebrauchten Möbeln gestaltet werden. Auch mit einem Materialdepot für die Bewohnerinnen im Werkhof soll dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft Rechnung getragen werden. Eine wichtige Zielsetzung ist, Bewohnerinnen zu finden, die Themenverantwortlichkeiten übernehmen.

Studienauftrag Salurnerstrasse Kufstein

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dorner matt Studienauftrag Salurnerstrasse Kufstein Modell Foto

Siedlung

Die Siedlung ist ein städtebauliches Kind der Industrialisierung und wurde zu großen Teilen aus den Idealen der Gartenstadtbewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts entwickelt. Nach den ersten Arbeitersiedlungen in der Zwischenkriegszeit erfuhr die Siedlung nach dem 2. Weltkrieg in den Tallandschaften von Tirols durch Arbeitsmigration ihre städtebauliche Prägung. In fast allen größeren Gemeinden entstanden die städtebaulich anschaulichen ”Südtirolersiedlungen”. Identität stiftende Bauten und Wiedererkennbarkeit bildeten hier einen wesentlichen Anteil der Integration. Neben der kompakten, vielfältigen Wohnlichkeit sind die gemeinsamen Freiflächen zentraler Ort der Kommunikation.

Städtebau

Diversität entsteht durch innere Varianz nicht durch formale Vielfalt. Zur Organisation der Menschen in einer Stadtgesellschaft bedarf es der Aufteilung der Arbeit und der Zuständigkeiten sowie der zweckmäßigen Ordnung des Raums. Ist der Raum verteilt, die Ordnung konzipiert werden die Lücken zu den Playern im Gefüge. Inhalte, mögliche urbane Interaktionen und Raumaneignungen als auch die Texturen des Raumes und der Gebäude werden zur prägenden Ganzheit.

Die Betrachtung der baulichen Bezugssysteme sucht Ihre Spur hier also nicht in der Vergangenheit. Vielmehr findet der komplementäre Gedanke des vermeintlich Kontextuellen seine Ordnung im Inneren und der gelebten Vielfalt. Der Kontext wird also nicht in der unmittelbaren Umgebung, sondern im Naheliegenden gefunden. Der bereits aufgespannte Rahmen bildet die Grundlage, die baulich den Nähten zur Umgebung folgt und mit ihrer Dreiteilung einen inneren Freiraum umschließt an dem auch die Zugänge zu den Häusern liegen. Diese Form der Allmende, die klare Struktur der Siedlung und der innere Reichtum an abwechslungsreichen Wohnformen ist dann auch hier Basis für die Vielfältigkeit und Lebendigkeit. Es ist ein Stadtarchipel, ein ”aufgebrochener” Blockrand, der mit seinen Öffnung nach außen greift, nach innen einlädt und mit seiner Porosität bewusst zu den Nachbarn übergreift.

Anders gewohnt

Eine pluralistische Öffentlichkeit bedeutet nicht zu wissen, was alle wollen. Flexibilität, Anpassungsfähigkeit Ökologie und Ökonomie bis zur Resilienz des Systems Wohnen sind zentrale gliedernde Elemente. Auf einem metabolistischen Ansatz aufbauend bildet hier die Semantik des Wohnens somit dann deren variable Syntax. Auf einem Modul von 3,40 m x 3,40 m (ca. 11,00 m2) und einem durchdachten Fertigungsgrad wird eine Kombinatorik eröffnet, die der erkennbaren gesellschaftlichen Entwicklung im Zusammenleben gerecht wird. Im übertragenen Sinn ist es das ”geborgte” Zimmer, das je nach Familien- bzw. Beziehungsstatus dazu oder abgebucht werden kann. Diese modulare Einfachheit bietet zudem einen hohen Anpassungsgrad auch im Bezug auf Käufer- oder Mieterwünsche. In einem groben Rhythmus von 44m2, 55m2, 66m2… etc. sind Adaptionen in nahezu alle Dimensionen erreichen. Der verglaste Loggienraum pro Wohnung dient ebenso als zusätzliches Pufferzimmer. Die vorgeschlagenen Prototypen sehen hier eine Mischung aus ”durchgesteckten” und ”längs zonierten” Grundrissen vor.

Ausdruck – Materialität – Energie

Nicht im Optimieren von Vorstellungen und Vorschriften liegt die beidseitige Ökonomie von Käufer und Anbieter viel mehr liegt diese in der Systematik des Bauens und der Bauzeit. Die aussteifenden Stiegenhäuser und die STB- Decken bilden das Grundgerüst dieses variablen Skeletbaus. Vorgefertigte sich permanent wiederholende Geilinger-Stützen bzw. Promat verkleidete Stahlstützen bilden die zweite Ebene, die dann in der dritten mit Gipskartonwänden den flexiblen und schnellen Anpassungsgrad definieren. Ein reaktionsfähiges Schachtsystem entlang der Mittelachsen unterstützt diese Absicht. Die kompakte Grundkonfiguration der drei Gebäude lässt, die die Passivhaus Plus Strategie kompromisslos umsetzen.

Das äußere Erscheinungsbild folgt der inneren Logik. Der weiße Beton-Grid wirkt als Exoskelett, die zurückgesetzten Füllungen bilden mit den Fenstern und den vorverputzten Trägerplatten einen kontrastierenden Antagonisten.

Wohnbebauung Oberfeld Kundl

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dorner matt Oberfeld Kundl Modell zoom

Eine tiefgreifende Transformation, die Entstehung eines neuen  Quartiers ”Kundl Oberfeld” von einer isolierten städtebaulichen Randlage hinzu einem integrativen Ortsteil mit einem offenen, durchmischten Gefüge verknüpft mit einer konnotierten und differenzierten Anbindung die bestehenden Außenräume und bindet diese im Inneren. Der Siedlungsgedanke unterliegt hier durch die eindeutige strukturelle Haltung und klare Orientierung einem positiven Narrativ und schafft Verbindlichkeit.

Die Siedlung selbst ist ein städtebauliches Kind der Industrialisierung und wurde zu großen Teilen aus den Idealen der Gartenstadtbewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts entwickelt. Nach den ersten Arbeitersiedlungen in der Zwischenkriegszeit erfuhr die Siedlung in den Tallandschaften von Tirol durch Arbeitsmigration ihre Prägung. In fast allen größeren Gemeinden entstanden die städtebaulich anschaulichen ”Südtirolersiedlungen”.

Identität stiftende Bauten und Wiedererkennbarkeit bildeten hier einen wesentlichen Anteil der Integration. Neben der kompakten, vielfältigen Wohnlichkeit sind die gemeinsamen Freiflächen und Nutzergärten zentraler Ort der Kommunikation. Acht kompakte Baukörper bilden im Finale unterschiedlich besetzte Außenräume zueinander, die durch den rhythmischen Wechsel in Höhe und Lage Vielfalt und Identifikation schaffen. Dabei bilden die viergeschossigen vom Grundstückssaum zurückgesetzten Gebäude mit den dreigeschossigen Randbauten Orte, die eine rurale Klammer zu Umgebung fassen. Einem Vorgarten gleich korrespondieren hier die Hauseigenen Frucht- und Genussgärten mit der Idylle der Randlagen. In selber Konsequenz eröffnet sich im Inneren des Quartiers eine neue Öffentlichkeit, die durch Themenräume geformter Landschaften, Streuobstwiesen oder abgestuften Spielflächen Diversität von hohem Aufforderungscharakter entwickeln.

Die porösen dichtesten Stellen zwischen den Gebäuden bilden nicht nur den infrastrukturellen Anker in das bestehenden Wegenetz der Umgebung, sondern sind auch wesentliches Bindeglied in der verschränkten Kommunikation der räumlichen Orientierung. Im Zentrum dieser Durchlässigkeit liegen die korrespondierenden Eingänge der einzelnen Häuser. Diese Nachbarschaft schafft mit den tangierenden Fahrradräumen, denen auch eine gesellschaftliche Mehrfachnutzung zugedacht ist, eine ansprechende Übersichtlichkeit und die notwendige soziale Integrität.

Der eindeutig strukturelle Ansatz der Gebäudetypologie mit einen zentralen Erschließungskern in der Mitte schafft Reihum Wohnungen, die immer in zwei Himmelsrichtungen orientiert sind. Diese Anordnung als Vierspänner lässt sich bei Bedarf oder zukünftig veränderten Anforderungen ohne wesentliche Umformungen an Fünf- oder gar Sechsspänner anpassen, ohne den getragenen Siedlungscharakter zu konterkarieren.

Konstruktiv folgen die Gebäuden der Idee des Skelettbaus aus Recyclingbeton mit einem aussteifenden Kern in der Mitte und einer Multibox- bzw. Holzständerfassade. Dabei bildet der Beton in den energetischen Überlegungen die notwendige Speichermasse und die Holzfassade den nachhaltigen Ansatz auch im Bereich der grauen Energie. Im Endausbau wird die zusammenhängende Tiefgarage mit ca. 150 Pkw Einstellplätzen getrennt im Süden und Norden entlang des Oberfelds erschlossen.

In allen Etappen bleibt es das konsequente Ziel das Wesen eines verbindenden Ausdrucks zu erschaffen,  einer systematischen Haltung zu folgen, die Identifikation stiftend wirkt. Die neuen Außenräume verbinden dabei die vermeintlichen Grenzen des Quartiers in einer abgestuften Unverbindlichkeit mit der kleinteiligen Bebauung im Süden und Westen und öffnen sich ins freie Feld.

aus dem Jurybericht

“ … Die Baukörper überzeugen in ihrer klaren Verortung und städtebaulichen Positionierung. Optimale Durchwegungen und die Weiterführung der bestehenden Siedlung überzeugen die Jury. Die Außenräume mit ihrem dörflichen Charakter sind gut proportioniert und wirken identitätsbildend. Die innere Organisation der Baukörper wurde zusätzlich sehr löblich hervorgehoben, kompakte Vierspänner Grundrissformen und davor gesetzte Balkone mit gut geplanten Wohnungstypen. Die gut gesetzten Hochpunkte der acht Baukörper ermöglichen eine gute Belichtung. Die Bauabschnitte sind sehr gut organisierbar.“

Neukirch Ortsmitte Neuer Marktplatz

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Passivhauswohnanlage d’Sidlig Nenzing

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dorner matt Sidlig Nenzing Visualisierung

Siedlung

Die Siedlung ist ein städtebauliches Kind der Industrialisierung und wurde zu großen Teilen aus den Idealen der Gartenstadtbewegung des ausgehenden 19. Jahrhunderts entwickelt. Nach den ersten Arbeitersiedlungen in der Zwischenkriegszeit erfuhr die Siedlung in den Tallandschaften von Vorarlberg durch Arbeitsmigration ihre Prägung. In fast allen größeren Gemeinden entstanden die städtebaulich anschaulichen „Südtirolersiedlungen“. Identität stiftende Bauten und Wiedererkennbarkeit bildeten hier einen wesentlichen Anteil der Integration. Neben der kompakten, vielfältigen Wohnlichkeit sind die gemeinsamen Freiflächen und Nutzergärten zentraler Ort der Kommunikation.

„d’Sidlig“

Diese Form der Allmende, die klare Struktur der Siedlung und der innere Reichtum an abwechslungsreichen Wohnformen ist auch hier Basis für die Vielfältigkeit und Lebendigkeit in der neuen „Sidlig“.

Dabei verdichten sich zehn winkelförmige Gebäude zu fünf kompakten Duplexeinheiten, die mäandrierend und diagonal zueinander versetzt eine Vielzahl an gestalterisch unterschiedlichsten gut vernetzten Außenräumen erzeugen. Breite rurale Bänder an den Längsseiten verbinden diese Landschaften mit den umgebenden Gärten des benachbarten Bestandes. Die Porosität dieser urban – dörflichen Orte entsteht und gewinnt erst durch diese alles überlagernde Verflechtung und greift weit in den umgebenden Siedlungsraum. Die Durchlässigkeit ist aber nicht nur Absicht einer dörflichen Integration, sie ist auch in hohem Maße ein wesentlicher Teil der Identifikation.

Öffentlichkeit

Eine pluralistische Öffentlichkeit bedeutet nicht zu wissen was alle wollen. Von dem kleinen neuen Sidlig´s – Platz, einem Dorfanger mit einem ”Coffeeshop” Laden und Guest House im südlichen Bereich nahe des Bahnhofs entwickelt sich ”D`SIDLIG” entlang des neuen Illwegs und weitet sich fünfmal zu den großzügigen, halböffentlichen Vorbereichen der Duplexgebäude mit zirka 20 Wohnungen auf. Diese kommunikativen Vorzonen mit eigenem Hausbaum schließen unmittelbar an einen großen überdachten Allmenderaum an, ein noch ”leerer Raum”, der nicht nur als Unterstellplatz für Fahrräder dienen soll, sondern vielmehr durch die Bewohner selbst als Arbeits-, Werk- oder anderem Raum erobert werden soll und sich gleichzeitig in die gemeinsamen Außenräume erweitern lässt.

Diversität

Diversität entsteht durch innere Varianz nicht durch formale Vielfalt. An den halböffentlichen Vorplatz, einem Vorgarten gleich, schließt schwellenlos ein semiprivater Bereich an – ein durchlässiger Holzsteg über drei Geschosse mit Aufenthalts- und Abstellbereichen, der hier bewusst ihm zugeteilten Aufgabe der reinen Erschließung verlässt und sich nutzungsübergreifend der Kommunikation, dem Austausch und der sozialen Kontrolle öffnet. Dahinter verbirgt sich das Private. Dieses Eigene entwickelt sich aus einem Modul heraus, das sich mehrfach – nicht nur zweidimensional – erweitern bzw. erwerben lässt. Die kleinste Einheit besteht aus einem Appartement mit zwei Modulen, die sich je nach Wunsch, Bedarf oder Budget um ein, zwei oder mehrere Module erweitern lässt. Dabei überlagern sich Reihenhäuser, Split-Level Wohnungen, Geschosswohnungen und zweigeschossige Lufträume in einem nahezu spielerischen und variablen Prinzip zu einer diversen Gemeinsamkeit.

Materialität Harte Schale – weicher Kern

Während die Bretter nach Außen den Abdruck auf der Betonschalung hinterlassen und der Öffentlichkeit mit Robustheit trotzen, sind sie im inneren, halbprivaten Bereich der kommunikativen Erschließungszone eine haptisch intimere Erfahrung.

Freiraumkonzept

Biodiversität und klar ablesbare öffentliche, halböffentliche und private Bereiche schaffen die Identität D`Siedlig Nenzing.

Naturraum

Die Siedlung bildet ein Gelenk, bei dem sich die Naturräume – die dörfliche Kulturlandschaft und die Aulandschaft der Ill – begegnen und sich verschränken. Die dörfliche Kulturlandschaft – Grünes Band aus Wildobst – ein unterschiedlich dichter Gürtel aus wildem Obst – Haselnuss, Holunder, Kornelkirsche, Schlehdorn, Himbeeren, Erdbeeren und diverse Kräuter – erstreckt sich entlang der westlichen Grundgrenze. Die Illau-Landschaft – ein grünes Band aus Augehölzen und Hochstaudenflur – an der östlichen Grundgrenze, es ist ein breites Band aus verschiedenen Weidenarten, Hartriegel, Schneeball, Gräser, Stauden, Farne, die eine lange Mulde für die Dachwasserretention einschließen. Beide grünen Bänder werden mit schmalen wassergebunden Fußwegen erschlossen und mit der Siedlung und dem Quartier vernetzt.

Erschliessung

Ein öffentlicher  Weg als Begegnungsraum, Fuß- Rad- und Spielweg vernetzt das Quartier mit der Illstraße und über den öffentlichen Platz mit der Nagrandstraße. Der öffentliche, gepflasterte Weg verzahnt sich mit dem angrenzenden Grünraum und über die halböffentlichen Eingangshöfe mit den Wohnhäusern.

Die Bebauung selbst ermöglicht eine Durchwegung zu den zwei, an den Grundgrenzen, parallel geführten, wassergebundenen Fußwegen. Diese sind in eine attraktive Vegetation eingebettet und verknüpfen sich mit den zukünftigen öffentlichen Wegen.

Raumabfolgen Öffentlicher Platz

Der Sidlig´s – Platz, ist das Bindeglied zwischen der Siedlung und dem öffentlichen Raum. Mit dem Café, das sich über den befestigten abgetreppten Platz zum grünen Platz ausdehnt entsteht ein vielseitig bespielbarer öffentlicher Freiraum. Der solitär stehende Spitzahorn ladet zum Verweilen und das Element Wasser, in Form eines einfachen Brunnens, zum Spielen ein. Gleichzeitig dient der Platz auch als Mobilitätspunkt mit den Parkflächen für Carsharing und der Bushaltestelle, in unmittelbarer Nähe zur Bahnstation.

Gartenhöfe

Im Übergangsbereich zum öffentlichen Erschließungsweg bilden kleine kommunikative Zonen die Möglichkeit zum ungezwungenen Kontakt. Jeder Hof hat seinen eigenen Hausbaum, ein mehrstämmiges Gehölz mit einer umlaufenden Sitzbank.

Obstbaumgarten

Hochstammobstbäume sind charakteristisch für das Ortsbild von Nenzing, alte Kern- und Steinobst-Sorten werden gepflanzt und als Allmende von den BewohnerInnen gepflegt und genutzt.

Gemeinschaftsgarten

Der Nutzgarten ermöglicht das sich „Erden“, das Anpflanzen von Gemüse, Kräuter und Blumen. Ein geschlagener Brunnen versorgt den Garten mit Wasser. Einer der Gemeinschaftsräume könnte als Grünwerkstatt genutzt werden. Der großzügige Sitzplatz unter dem Nussbaum ladet zum Verweilen und Feiern ein.

Spiellandschaft

Der gesamte Freiraum ist bespielbar. Der öffentliche Weg als Bewegungsband, die Retentionsmulde mit den Auwaldgewächsen als Experimentierfeld, das Schaukeln zwischen den Obstbäumen, das Spielen mit dem Wasser am öffentlichen Platz, ….  Darüber hinaus bildet ein großer Hügel und ein großzügige Sand- und Kiesmulde eine vielfältig nutzbare Spiellandschaft.

Dachlandschaft – Erschliessung

Ein öffentlicher  Weg als Begegnungsraum, Fuß- Rad- und Spielweg vernetzt das Quartier mit der Illstraße und über den öffentlichen Platz mit der Nagrandstraße. Der öffentliche, gepflasterte Weg verzahnt sich mit dem angrenzenden Grünraum und über die halböffentlichen Eingangshöfe mit den Wohnhäusern. Die Bebauung selbst ermöglicht eine Durchwegung zu den zwei, an den Grundgrenzen, parallel geführten, wassergebundenen Fußwegen. Diese sind in eine attraktive Vegetation eingebettet und verknüpfen sich mit den zukünftigen öffentlichen Wegen.

aus dem Jurybericht

„…

Die neue Siedlung besteht aus zehn winkelförmigen Gebäuden, welche zu fünf Duplex- einheiten verdichtet wurden. Mäandrierend und diagonal zueinander versetzt lassen die Siedlungsbauten eine große Anzahl an unterschiedlichsten gut mit der Umgebung vernetzten Außenräumen entstehen. Breite rurale Bänder an den Längsseiten verbinden diese Land- schaften mit den umgebenden Gärten der Nachbarschaft. Die Hauptdurchwegung der Siedlung erfolgt mittels einer zentralen Nord- Südachse, von welcher aus die Einzelbauten über die Kommunikationszonen von halboffenen Hofbereichen mit eigenem Hausbaum und angegliederten Gemeinschaftsbereichen erschlossen werden. Im Anschluss an den Hofbereich folgt ein semiprivater Bereich, der bewusst die Aufgabe der reinen Erschließung verlässt. Gut belichtet öffnet er sich nutzungsübergreifend dem Aufenthalt, der Kommunika- tion, dem Austausch und der sozialen Kontrolle. In der letzten Abstufung zwischen öffentlich und privat  folgt der jeweils individuelle Wohnbereich mit modulartig organisierten Einheiten, die eine sehr große Variabilität, Varianz und Wohnungsvielfalt mit teilweise mehrgeschossigen Einheiten bzw. überhohen Wohnbereichen aufweisen. Der Quartiersplatz mit Coffee/Guest- house im südöstlichen Bereich des Grundstückes wird gut ins Struktursystem integriert und an richtiger Stelle in Zusammenhang mit der Anbindung an den Bahnhof situiert. Der Übergang vom Platz zum Siedlungsfreiraum erfolgt großzügig und gekonnt, die Wirkung ist einladend, offen und spannend.

Das Projekt besticht durch seine grundsätzlich konsequente und innovative Haltung. Es entwickelt über seine stimmigen ortsbaulichen Themen samt gut proportionierten Freiräumen mit abwechslungsreicher Bepflanzung sowie durch schwellenlose Übergänge zwischen öffentlich und privat einen neuen Siedlungstypus und Siedlungsbegriff, der die bekannten Themen von Siedlungen übernimmt und diese weiterentwickelt ohne sie zu kopieren. Die durchgängige Materialisierung im Wechsel von massiven Bauteilen und Holzelementen sowie die einfache und zurückhaltende Gestaltung ermöglichen neben einer für eine Siedlung wichtigen einheitlichen Sprache ein homogenes Erscheinungsbild und entfalten eine identitätsstiftende Wirkung. Die Art der Baukörperausbildung entwickelt gut proportionierte Fassaden und sympathische Baukörperlängen. Die beiden Freibereiche entlang der Längsseiten sind großzügig gestaltet und inhaltlich überzeugend, sie vernetzen die Grünräume und schaffen eine angenehme und gute Distanz zur bestehenden Nachbar- bebauung. Das freie Baufeld im Nordosten der Siedlung kann in idealer Lage und Ausrichtung durch eine lineare Bebauung mit großen Gartenflächen der Baugruppe ergänzt werden ohne das klare Struktursystem zu stören. Die Tiefgarage wird direkt unter der zentralen Wegachse positioniert und erschließt intelligent auf einfache und logische Weise sämtliche Einheiten. Alle eingetragenen Bepflanzungen sind möglich. Das Projekt verfügt über einen sehr hohen Grünraumanteil mit hohem Potenzial der Einbindung ins größere Landschaftsthema.“

Passivhausanlage Hans Berchtoldstrasse Götzis

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dorner matt Wohnanlage Hans Berchtold Strasse Goetzis Modell von Oben

Die Politur
wir haben
den Boden gebohnert
die Wände gewaxt
die Betten zweimal 2 gemacht
die Grundrisse neu angerissen
die Wohnungen vermehrt
die Zahlen neu gezählt
die Rampe angenormt
den Abstand nachweislich gemacht
………
konzentriert optimiert eben

Eine sensible Durchmischung macht aus Ortsteilen Nachbarschaften. Kurze Wege zwischen Wohnen, Arbeiten, Schule, Einkaufen, Sport und Treffpunkten heben die Lebensqualität. Unter effizienter, gleichzeitig maßvoller Nutzung bestehender Flächenreserven für die Wohnnutzung und für durchmischte Strukturen werden Ortsteile und Wohnquartiere weiterentwickelt.

Diesem Leitbild des REK´s ”amKumma” folgt der Entwurf für die beiden Wohnhäuser zwischen der Hanfland-Straße und der Hans-Berchtold-Straße. Stadträumlich formt das neue Duo durch einen leichten Versatz in Ost-West Richtung differenzierte Außenräume und folgt in Proportion und Ausdehnung den ortsüblichen Typologien. Das höhere viergeschossige Gebäude weicht vom bestehenden Kolpinghaus im Norden zurück und formt mit dem um ein Geschoß niedrigere Haus im Osten eine neue Mitte. Die Adressbildung erfolgt somit von Innen. Die Freiräume des neuen Quartiers beginnen in einem kommunikativen Gegenüber, greifen in die Grünflächen des Kolpinghauses über und sorgen für eine verbindende Durchlässigkeit im Sinne des REK`s.

Die Spielflächen umspülen die Häuser, bleiben offen und sind klar von den im Erdgeschoss zugeordneten privaten Gärten getrennt. Die beiden neuen Gebäude entsprechen im Kern dem Typus des Vierspänners mit einer klaren Ausrichtung nach Süden. Die acht Eineinhalbzimmerwohnungen (Kolping) befinden sich im Wesentlichen im 1. Obergeschoss des östlichen Gebäudes und sind fußläufig gut an Speisesaal des Kolpinghauses angebunden. Die anderen Wohnungen verteilen sich gemäß Raumprogramm über die beiden Häuser. Konstruktiv und in seiner Wahrnehmung bildet Holz das zentrale Gestaltungmittel, das ressourcenschonend und kompakt eingesetzt wird.

Wohnanlage Söflingerstrasse Ulm

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dorner matt Wohnbebauung Soeflingerstrasse Ulm Visualisierung

Südlich der Sölfingerstraße entfaltet sich ein städtebaulich gut strukturiertes Gebiet bis weit über die Wagnerstraße hinaus. Die übergeordnete Charakteristik in diesem Quartier bilden räumlich dichte und Qualität volle vier bis sechsgeschossige Hof- und Halbhofhäusern. Die dadurch entstehenden innen liegenden durchgrünten Privaträume bilden eindrucksvoll einen unmittelbaren und naturnahen Erholungsraum ab, der gleichzeitig unumwunden an das urbane Straßenleben anschließt. Die Höhenentwicklung der Gebäude entlang der Sölfingerstraße zwischen Hindenburgring und Theodor-Heuss-Platz liegt bis auf einzelne Hochpunkte relativ konstant bei vier Geschossen mit zirka 16 Meter Traufhöhe.

Der Entwurf für die Solfingerstraße 120 folgt konsequent diesen umgebenden Mustern. Der sich nach Westen öffnende Semiatriumraum des neuen Baukörpers bezieht seine Analogien klar aus der unmittelbaren Atmosphäre. Der viergeschossige Bauteilflügel an der Solfingerstraße schließt eben mit seinem analogen Gegenüber den Straßenraum um dann an der Ecke Kässbohrer Straße zu einem Hochpunkt mit sechs Geschossen anzuwachsen.

Diese Geste beschreibt mit dem AEG Gebäude einen Merkpunkt in Richtung des nördlich gelegenen Stadtparks – der Blauinsel – und schließt mit dieser Gebäudehöhe – Straßen abgewandt – den halböffentlichen Innenraum im ersten Obergeschoss.

Der urbane Charakter entlang der Straßen mit drei kleinen Gewerbebetrieben und einem Supermarkt, dem ein großzügig überdachter Vorplatz im unmittelbaren Kreuzungsbereich vorgelagert ist, stehen die privateren Bereiche des höher gelegen ruralen Außenraums für die Bewohner, der von 60 Wohnungen umschlossen wird, sowie der nördliche Grünraum gegenüber. Die Tektonik der umschließenden harten Gebäudehüllen und die gestaffelten Geschosse sind eine bewusste Resonanz auf die starken Schallemissionen der Umgebung. Die innere weiche Schalung aus Holz entlang der Hoffassaden folgt ebenso dieser Intention – sie will aber auch durch ihre Oberflächenbeschaffenheit den wohligen und ruhigen Antagonisten zum ”rahmenden Etui” bilden.

Wohnbebauung Amraser Strasse Innsbruck

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dorner matt Wohnbebauung Amraserstrasse Innsbruck Visualisierung Flussseite

Das neue Gebäude an der Amraser Straße 26 folgt der sequentiellen Bebauung durch Solitäre unterschiedlichster Prägung, Volumetrie und Durchlässigkeit zwischen Sillufer und Hunoldstraße und eint als Schlussstein den situativen Anspruch an einen städtebaulich aufgeladenen Ort. Das Haus ist Pfeiler der Friedensbrücke, Korrespondent zum Hallenbad Amras, Raumbildner für den Leipzigerplatz, Tor in die Hunoldstraße und ruhendes Gegenüber zur Direktorsvilla. Durch die einfache Geometrie in L-Form wird das neue Haus nicht nur diesen Ansprüchen gerecht, sondern formt die Ecke des Leipziger Platzes selbst wieder zu einem attraktiven nutzungsübergreifenden Vorbereich, öffnet sich zum Hallenbad und ist durchlässig zur Sill. An diesem kommunikativen Entree liegen die Eingänge in das Wohngebäude und das Café – Restaurant, das sich porös und transparent mit breiter Terrasse dem neuen Silluferweg öffnet. Dieser permissive Charakter ist Credo für das gesamte siebengeschossige Gebäude, die klare vertikale Schichtung der Nutzung ebenso. Während das Erdgeschoss vorbehaltlich dem öffentlichen Nutzen zugeordnet ist, sind die drei Geschosse darüber halböffentlich dem Betreuten Wohnen und die obersten drei Geschosse dem privaten Wohnen zugeteilt.

Das Wesen des zweigeschossigen gemeinsamen Wohn- und Aufenthaltsraum für das Betreute Wohnen im ersten Obergeschoss ist inklusiv. Er ist umsäumt von den Zugängen zu diesen Altersresidenzen und gibt den Blick auf die Uferlandschaften der Sill ebenso frei wie auf das urbane Treiben entlang des Leipziger Platzes.

Auch das Familiengerechte Wohnen in den obersten Geschossen wendet sich mit Durchblicken den lärmabgewandten südlichen und westlichen Stadtlandschaften zu, nicht ohne auf die Beziehungen zum Netzwerk der Stadt zu verzichten. Die harten Sichtbetonwände zur Friedensbrücke und zur Hunoldstraße sind neben ihrer räumlichen Setzung Adressbildner und geben dem weicheren, ”inneren” Ausdruck aus Holz halt. Die ”haptische” Struktur der Fassaden stärkt die Lesbarkeit des Wohngebäudes. Die Hüllqualitäten der Außenhaut entsprechen den Anforderungen des Passivhauses, ebenso die Luftqualitäten. Im Untergeschoss befinden sich 20 PKW Einstellplätze, die Räume für Technik und Lagerflächen. Der südliche Freibereich zum neuen Sillufer und den Baumbeständen der Direktorsvilla ist den Kindern vorbehalten.

aus dem Jurybericht

„… Der winkelförmige Baukörper lässt einerseits den Stadtraum nah an das Gebäude heran, andererseits
wirkt dadurch die Erscheinung zum Straßenraum hin verschwommen. Die innere Struktur ist klar
aufgeteilt und wird positiv vermerkt. Der Gemeinschaftsbereich für das Betreute Wohnen muss allerdings räumlich von der Vertikalerschließung abgetrennt werden. Die Baukörperbreite beansprucht fast die gesamte Grundstücksbreite und wirkt dadurch zu dominant. Die Unterschiedlichkeit der Fassaden ergibt einen interessanten Kontrast zwischen Straßen und Grünraumseite.

Wohnbebauung Rinkerareal Ravensburg

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dorner matt wohnbebauung Rinkerareal Ravensburg Modell

Quartier ”Östliche Stadt”

Das östliche Teilgebiet von Ravensburg wird durch eine bandartige Ausdehnung des Siedlungsgebietes in Nord Süd Richtung entlang des Tobels des Flappachtales beschrieben und nimmt innerhalb des räumlichen Gefüges der Gesamtstadt – auch bedingt durch die klimatisch thermischen Einflüsse – eine besondere atmosphärische Stellung ein. Die bestehende Bebauung ist beidseitig eingebettet in die verzahnten Grünzüge der fließenden Hanglagen und grenzt im Westen direkt an die historische Altstadt an, die fußläufig auf kurzer Wege ebenso gut erreichbar ist wie die angrenzenden naturnahen Erholungsräume. Im Kontext mit der nach Süd-Westen fallenden Topographie entstehen einprägsame orträumliche Verflechtungen, die insbesondere auch durch die vorhandene Infrastruktur hohe Wohn- und Freizeitqualitäten in sich vereinen. Die neuen Gebäude am Rinkerareal folgen treppenartig und höhenversetzt dem Verlauf der ansteigenden Schichten zum Lumperholz. Identität stiftende Bauten, gestaffelte Außenräume sowie Wiedererkennbarkeit und Lesbarkeit des Landschaftsverlaufs bildeten einen wesentlichen Anteil der städtebaulichen aber auch individuellen Integration. Neben der kompakten, vielfältigen und verwobenen Wohnlichkeit sind die gemeinsamen Freiflächen und Nutzergärten zentraler Ort der Kommunikation.

Stadt der Türme und Tore

Diese Form der Allmende, der Allgemeinräume, die klare Struktur der Siedlung und der innere Reichtum an abwechslungsreichen Wohnformen und Freiräumen ist hier die Basis für die Vielfältigkeit und Lebendigkeit im neuen ”Rinkerquartier”. Sieben kompakte, unterschiedlich gestaffelte Gebäude, die sich aus der inneren Grundrissdisposition heraus immer wieder zu einem Hochpunkt verdichten, erzeugen Unverwechselbarkeit und eine mäandrierende Vernetzheit der Außenräume. Die verdichteten Endpunkte jedes Gebäudes umarmen nicht nur die Hangtrasse, sie bilden ähnlich dem historischen Zentrum Türme und Tore der Kennzeichnung und Wegegabelung, wobei die Tore mehr Öffnung und Anbindung – auch ins umgebende Quartier – sind als bloße Durchlässe. Breite rurale Bänder in Längsrichtung nehmen Anleihe bei den hängenden Gärten von Semiramis und verbinden die Gebäude unter sich ebenso wie die umgebenden Landschaften. Die Porosität dieser urban – dörflichen Orte entsteht und gewinnt erst durch diese alles überlagernde Verflechtung und greift weit in den umgebenden Siedlungsraum. Die Durchlässigkeit ist aber nicht nur Absicht einer dörflichen Integration, sie ist auch in hohem Maße ein wesentlicher Teil der Identifikation.

Fliessende Öffentlichkeit

Für die Durchmischung verschiedener sozialer Milieus, den Aufbau informeller nachbarschaftlicher Netzwerke sowie die positiven Auswirkungen für ein Quartier für Alt und Jung steht eine verkehrsfreie graduelle Öffentlichkeit zur Auswahl. Am nördlichen Eingang des neuen Quartiers befindet sich das studentischen Wohnen, das mit dem gegenüberliegenden studentischen Bestand einen belebten Auftakt generiert. Die gegenüberliegenden Seniorenwohnungen erzeugen eine altersübergreifende Öffentlichkeit, die sich ins Innere des Quartiers entlang der ruralen Terrassen fortsetzt um im Erdgeschoss bedarfsgerecht weitere kommerzielle Nutzungen zu ermöglichen.

Diversität – Flexibilität

Dahinter verbirgt sich das Private. Dieses ”Eigene” entwickelt sich aus einem Modul heraus, das sich mehrfach – nicht nur zweidimensional – erweitern bzw. erwerben lässt. Die kleinste Einheit besteht aus einem Appartement mit zwei Modulen, die sich je nach Wunsch, Bedarf oder Budget um ein, zwei oder mehrere Module erweitern lässt. Dabei überlagern sich Geschosswohnungen, mögliche Reihenhäuser, Split-Level Wohnungen und zweigeschossige Lufträume in einem nahezu spielerischen und variablen Prinzip zu einer diversen Gemeinsamkeit. Soziale Mischung, bezahlbarer Wohnbau und die hohe Anforderung an die Flexibilität der Räume lassen sich durch diese Intervention übergangslos erreichen und auch zu einem späteren Zeitpunkt anpassen. So ist auch die Zuordnung zum Bündniswohnen und die Realteilung (Mietwohnungen) frei wählbar und flexibel teil- und anpassbar. Ebenso lassen sich dem tatsächlichen Bedarf entsprechend das Senioren- oder Studentenwohnen, Mehrgenerationenwohnen, inklusives Wohnen, Mikroappartements „Variowohnungen“ für Studenten, Lehrlinge oder auch Rentner umsetzen, um ein kontrastreiches und lebendiges Quartier zu aktivieren!

Materialität

Während die Innenräume der Wohnungen – das Eigene – möglichst der Entfaltung des eigenen Lebensentwurfes zugeordnet sind, bestehen die halböffentlichen Bereiche – die Pufferräume – aus warmen, haptischen Materialien wie Holz und Ähnlichem. Die äußere Haut besteht aus vorgefertigten raumhohen Modulen aus Holz und Fibre – Platten, die den dahinterliegenden Nutzungen entsprechen. Es entsteht so ein geordneter Grid – ähnlich einem Setzkasten – in dem sich die Fassaden in reichhaltigen Sequenzen aber auch als Variantenreiche Muster abbilden.

Landschaftsraum

Die Grundidee der Landschaftsarchitektur entwickelt aus der vorgefundenen landschaftlichen Situation und der städtebaulichen Situierung der neuen Baukörper. Die markante Topographie wird terrassenartig in langgezogene Ebenen gegliedert. Über die Terrassen werden die einzelnen Bauten erschlossen, wobei die Adressbildung jeweils auf den einzelnen Ebenen erfolgt. Die Hauptverbindungswege verzweigen sich und greifen die städtebaulichen Versatze der Hochbauten auf, ohne das orthogonale Prinzip zu verlassen. Die Wegeverzweigungen weiten sich platzartig auf. Durch eine differenzierte Baumartenwahl erhalten die einzelnen Quartierplätze eine individuelle Gestalt und Atmosphäre. Mit Tilia platyphyllos – Sommerlinde, Castanea sativa – Edelkastanie u.a. wird der öffentliche Charakter dieser Plätze zusätzlichen unterstrichen. Nebst den Quartierplätzen leisten die Spielbereiche an den Terrassenkanten einen wichtigen Beitrag zur Freiraumversorgung des ”Rinkerquartiers”.

Wohnbau Am Emsbach II Hohenems

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Dichte und Atmosphäre entstehen im Jüdischen Viertel in Hohenems zwischen dem Emsbach und der Schweizer Straße durch ein alles überlagerndes, fußläufiges Netzwerk mit knappen Durchlässen. Diese durchgrünte Porosität ist integrativer Bestandteil einer durchwobenen Geschichte des Zusammenlebens. Sie referiert die Biographie dieses Quartiers hin zur eindeutigen Identifikation. Ein illustrativer Ort mit hoher Signifikanz schmiegt sich hier an die Schillerallee, der das Narrativ zahlreicher Villen und ”Häuser” wiedergibt.

Auch die neue Wohnbebauung ”Am Emsbach II” wird hier als Deutung, als ein Weitererzählen verstanden. Die neuen Gebäude reiben sich nicht, folgen aber der achtbaren städtischen Enge der Umgebung sowohl in Proportion als auch im Volumen. Man betritt die neue Mühlgasse im Norden an einem zweigeschossigen Durchhaus und folgt den leicht zu einander versetzten Häusern – gesäumt von Kinderspielflächen, Obstheinen und rhythmischen Öffnungen zum Emsbach – zu einem neuen öffentlichen Raum vor dem Pfarrzentrum. Hier öffnet sich der Emsbach, der Schlossplatz ist nicht weit, eine neue Brücke schlägt über zur Schillerallee und schmale Fußwege kreuzen die Mühlgasse zum Jüdischen Museum und zur Schweitzer Straße. Während sich das neue Gebäude an der Jakob-Hannibal-Straße in Symmetrie und Ausdruck den Typologien des Straßenzugs angleicht folgen die vier neuen ca. 15m mal 15m breiten Viergeschosser der Begehrlichkeit der freistehenden Villen der Umgebung.

Die leichte Überhöhung eines Teils des Dachgeschosses gibt diesen Häusern Richtung, Mondänität. Sie gehen mit dieser Intervention ein intimeres Verhältnis mit der unmittelbaren Umgebung ein.

Die innere Typologie dieser vier Gebäude geht von der eines ”Zweispänners” aus. Die Basis bilden dabei zwei Dreizimmerwohnungen, die durch einfachste Umstrukturierung um ein oder zwei ”geborgte” Zimmer erweitert oder eben auch verringert werden können. Späten Anpassungen und einer kundenorientierten inneren Flexibilität kann so nachgekommen werden. Die Einfahrt zur Tiefgarage erfolgt im Haus an der Jakob-Hannibal-Straße. Die 56 Einstellplätze entsprechen dem Anforderungsprofil der Ausschreibung ebenso wie die Anschlüsse an das Engelburgareal und die Häuser A und B. Die Besucherparkplätze befinden sich entsprechend der Ausschreibung außerhalb des Planungsgebietes. Der architektonische Ausdruck nach Außen sucht die Quellen in den gehaltvollen Strukturen der Nachbarschaft. Die ordnenden, umgreifenden Faszien aus Sichtbeton bilden die Rahmen für die innere Systematik der Holzschiebeläden, die ihrerseits wieder eine Referenz an das vielseitige, prägende architektonische Vokabular der umgebenden Straßenzüge sind.

Wohnanlage V188 Brunnenau Lustenau

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dorner matt Wohnanlage Brunnenau Lustenau Modell von Oben

Von der Gegend zum Ort

Ein Ort definiert sich durch seine städtebauliche Beschaffenheit selbst und kann sich daher nur nach innen verfestigen. Die ortsbauliche Disposition der neuen Wohnbebauung Brunnenau in Lustenau schafft einen Raum im Raum, einen wirtlichen Platz in einen städtebaulich aufgezehrten Rahmen. Gleich einem Archipel im urban sprawl – umgeben von einem Konglomerat an Solitären bilden ein drei- und ein viergeschossiger zu einander versetzter Winkel ein Chassis für eine neue Form der regionalen Integration. Die Ränder am Grundstück werden neu gedeutet, das Innere wird in hohem Maß ein wesentlicher Teil der Identifikation, der Kommunikation und der sozialen Kontrolle.

Vom Ort zur institutionellen Struktur

Der halböffentliche Charakter der neuen Mitte verzahnt sich bewusst nur behutsam mit der Vieldeutigkeit der Umgebung und will daher mehr Teil des Gemeinwohls eines neuen Siedlungsfragments sein. Ein kleiner Platz im Westen an der Brunnenau öffnet den Zugang mit Gemeinschafts- und Fahrradräumen in den neuen inneren, ruralen Drehpunkt. Diese Grünfläche ist nicht nur Raum gemeinsamer Interaktion, sondern zentraler Ausgangs- und Kreuzungspunkt für die Erschließung der Wohnungen.

Diese kommunikativen Vorzonen bilden jene semiprivaten Bereichen ab, die sich in den überdachten Erschließungen verdichten, um letztlich in die völlige Privatheit der Wohnungen über zu gehen. Die beide Stiegenhäuser in den Eckpunkten der Häuser erschließen die ca. 45 Wohnungen.

Von der Struktur zum Mehrwert

Neben der Varianz der inneren Konsistenz der Wohnungen und deren Ausrichtung werden die Erschließungsflächen als kompensatorischer funktioneller Mehrwert angeboten. Die Bedeutung dieser Flächen steigt proportional mit der Verringerung der Nutzflächen der Wohnungen, die sich im Lauf der Zeit immer mehr verringert haben. Es werden hier wieder Flächen zurückgegeben die gleich einer Gasse im Dorf einen sozialen Konnex ermöglichen sollen und gemeinsame Verweilräume entstehen lassen. So werden diese Erschließungsflächen neben ihrem gedachten Mehrwert zur letzten noch verbleibenden Gestaltungsfläche für die Bewohner. Das äußere Erscheinungsbild folgt dem Gedanken der kurzen Wege und der heimischen Wertschöpfung und drückt sich in einer reichhaltigen, feinen Tektonik in Holz aus. Die Anzahl der Tiefgaragenplätze deckt sich mit der Anzahl der Wohnungen. Besucherparkplätze befinden sich im Wesentlichen am südwestlichen Appendix des Grundstückzuschnitts.

Wohnbebauung am Oberen Feld Lans

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dorner matt Wohnbebauung am oberen Feld Lans Modell Hanglage

Homogenität – Diversität

Auch wenn die innere Konsistenz des menschlichen Zusammenlebens übergreifend scheint, bleibt die Homogenität einer Gesellschaft eine durchschaubare Dystopie. Ich bin nur mir selber ident! Diversität entsteht aber nicht durch exaltierte Vielfalt, sondern viel mehr durch innere Varianz, auch wenn manche meinen, dass manche gleicher sind als andere. So führt auch die formale Überdehnung in der Architektur bis hin zu Potemkinschen Dörfern zum manifesten Widerspruch dieser selbstbestimmten Identität.

Öffentlichkeit – Integration

Die Form der Allmende, die klare Struktur einer Siedlung und der innere Reichtum an abwechslungsreichen Wohnformen ist die Basis für die Vielfältigkeit und Lebendigkeit auch am Oberen Feld in Lanz.

Dabei verdichten sich fünf modular aufgebaute Gebäude zu kompakten Einheiten, die mäandrierend und diagonal zueinander versetzt eine Vielzahl an gestalterisch unterschiedlichsten gut vernetzten Außenräumen erzeugen. Die höhenversetzten, sequenzierten rural – urbanen Plätze der Mitte folgen den raumbildenden Mustern der umgebenden Dörfer. Die Porosität dieser Öffentlichkeit entsteht und gewinnt erst durch diese alles überlagernde Verflechtung und greift weit in den umgebenden Landschafts- und Siedlungsraum. Die Durchlässigkeit ist aber nicht nur Absicht einer dörflichen Integration, sie ist auch in hohem Maße ein wesentlicher Teil der Identifikation.

Inklusion – Variation

Die eindeutige Wesensart und die innere Mobilität der Gebäude bilden einen unentbehrlichen Anteil der Inklusion und der Wiedererkennbarkeit. Es ist aber auch jener Anspruch an einen ”haushälterischen” Umgang mit Grund und Boden ebenso wie die Sehnsucht vom ”grün-umgebenen“ Eigenheim, dem hier wohlwollend nachgekommen wird.

An den halböffentlichen Vorplatz, einem Vorgarten gleich, schließt schwellenlos ein semiprivater Bereich an – ein durchlässiges Etagere im Herzen des Hauses über drei Geschosse mit Aufenthalts- und Abstellbereichen, das hier bewusst die ihm zugeteilte Aufgabe der reinen Erschließung verlässt und sich nutzungsübergreifend der Kommunikation, dem Austausch und der sozialen Kontrolle öffnet. Dahinter verbirgt sich das Private oder eben auch Halbprivate.

Dieses Eigene entwickelt sich aus einem Modul heraus, das sich mehrfach – nicht nur zweidimensional – erweitern bzw. erwerben lässt. Die kleinste Einheit besteht aus einem Mini – Appartement einem Modul von ca. 25 M2, das sich je nach Wunsch, Bedarf oder Budget um ein, zwei oder mehrere Module erweitern oder tauschen lässt. Dabei überlagern sich Reihenhäuser, Split-Level Wohnungen, Geschosswohnungen mit zweigeschossigen Lufträumen ebenso wie Clusterformen in einem nahezu spielerischen und variablen Prinzip zu einer vielfältigen Wohnlichkeit und diversen Gemeinsamkeit, die kollektiv erarbeitet und erobert werden muss!

Äussere Seestadt 2 Bregenz

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dorner matt Aeussere Seestadt Bregenz Visualisierung aussen

Das Planungsgebiet ist von seiner prominenten Lage im Stadtraum geprägt. Es bildet jenen tangentialen Bereich an dem sich die beiden Verkehrsbänder der Bahn und der L 202 in Bregenz am nähesten kommen. Hier werden zwei Stadtteile – der See mit seinen kulturellen – und Freizeitangeboten sowie die neue Innere und Äußere Seestadt über die Mehrerauer Brücke miteinander verbunden. Zudem bildet dieses Areal den Schlussstein des Quellenviertels und den ”missing link” zur äußeren Seestadt. Der Entwurf folgt der klar differenzierten, städtebaulichen Struktur des Leitprojekts und übernimmt die dem Kontext entsprechende Maßstäblichkeit ebenso wie das konsistente Erscheinungsbild. Der den Baulinien folgende Körper vervollständigt die aufgelockerte Blockrandbebauung der Äußeren Seestadt und bildet mit seinem Gegenüber auf der anderen Seite der Brücke ein spannungsreiches Paar. Dem Prinzip der “harten Schale“, das die Emissionen der Umgebung mindern soll, steht die Weichheit eines durchgrünten Innenhofes gegenüber. Nur zweimal durchbricht ein gebäudehoher Schlitz diese urbane Haut. Diese Öffnungen markieren die Eingänge, sie lassen das Innere erahnen und nach außen dringen und thematisieren die Längsentwicklung des Leitprojekts. Die Thematik der harten Schale und des weichen Kerns findet ihre Entsprechung auch in der Materialisierung der Gebäudeoberflächen.

Das Erdgeschoss “füllen“ die Räumlichkeiten der Wohnbauselbsthilfe, die auf einem ca 50 cm hohen Sockel über dem umgebendem Niveau ruhen. Der Eingang liegt im Westen an der Quellenstrasse. Die Büros generieren sich flexibel, mäandernd um den Innenhof zueinander mit guten Sichtbeziehungen nach außen. Von den knapp 1000 m2 können ca. 300 m2 im Osten mit eigenem Eingang abgetrennt werden. Über der Wohnbauselbsthilfe befinden sich über vier Geschosse ca. 48 Wohnungen, die auf kurzem Weg über zwei Stiegenhäuser erschlossen werden. Diese befinden sich in den oben erwähnten Gebäudeschlitzen. Sie bilden qualitätvolle halböffentliche Aufenthaltsbereiche, Gemeinschaftsterrassen, die Kommunikation zulassen und Blicke nach Innen und Außen freigeben. Im ersten Obergeschoss sind diese Bereiche der beiden Erschließungszonen miteinander verbunden und erlauben ein “Durchwegen“ des Hofes, des Hauses. Alle Wohnungen besitzen einen Bezug zum Hof als auch nach Draußen. So lassen sich Grundrisse in beide Richtungen anpassungsfähig entwickeln – die verglasten Loggien der umfassenden Hülle erzeugen zusätzliche Pufferräume. Das Energiekonzept folgt dem des Leitprojektes und erfüllt damit die Anforderungen des integrativen Wohnbaus im Passivhausstandard.

Bregenzer Meile Seestadt Bregenz

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dorner matt Seestadt Bregenzermeile Visualisierung aussen

Die Bregenzer Meile

Im Bereich zwischen Quellenviertel und Seestadtareal sowie dem Weiherviertrel treffen zwei Gebäudetypologien aufeinander. Einerseits endet im Osten die geschlossene Bebauung der Innenstadt, andererseits dringt von Süden her eine heterogene, engmaschige Bebauung in Richtung des neuen Quartiers. Von Süden – vom Berg her – fallen die Grünräume zwischen dem lockeren Bestand in Richtung See. Nur die beiden Verkehrsbänder der Bundesstraße und der Bahn stören diesen Fluss. Die bestehenden Gebäude entlang dieses Abschnitts – vom neuen Bahnhofsplatz bis zur Einmündung in das Quellenviertel weisen im Mittel eine Straßen begleitende Länge von ca. 35 Metern auf. Für das neue Viertel – der Bregenzer Meile  – bildet diese städtebauliche Maßstäblichkeit den Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung. Entlang der L 202 werden vier Gebäude mit großzügigen Grünzwischenräumen ähnlich den gegenüberliegenden Einzelbauten einer Perlenkette gleich aufgefädelt. Sie endet in einem höheren Gebäude am Bahnhofsplatz. Die Bereiche zwischen diesen vier- bis fünfgeschossigen Gebäuden sind eingeschossig mit Einzelhandelsflächen bebaut und weichen unterschiedlich von der Vorderkante der neuen Solitäre zurück. Am Bahnhofsplatz nimmt das einzige höhere Gebäude (30 Meter) den Eckbereich zwischen Platz und Landesstraße ein. Der ”Bahnhofsturm” ist integraler Bestandteil der Platzwände, der Gesamtbebauung und sichtbares Zeichen nach außen. Anstelle eines  bespielten Vorraums entsteht ein übersichtlicher, urbaner Platz der Mobilität, des Wechsels und des Austausches.

Im nördlichen Bereich schließt ein freistehendes Dienstleistungsgebäude mit einem kleinen Servicecenter der Bahn diesen Raum. Zwischen diesem und dem neuen Viertel endet die Erschließungsbrücke der Bahn mittig vor dem Platz. Die neuen Gebäude folgen dem Prinzip des gedachten Cluster. Es werden hier die Elemente der innerstädtischen Blockrandbebauung genauso aufgenommen, wie die Anordnung der Einzelbaukörper des ehemaligen Vorstadtviertels der Quellenstraße. Der städtebaulichen äußeren Durchlässigkeit steht dieselbe innere Durchlässigkeit gegenüber. Nach dem Prinzip des Moduls werden Räume miteinander verknüpft, Höfe gebildet, Blickachsen freigegeben und eine Vielzahl von unterschiedlichen Wohnungen in einem Gebäude, einem Cluster angeboten. Im Erdgeschoßbereich bilden die zurückweichenden Räume Nischen und kleine Plätze für den Einzelhandel, die mit den Grünräumen der Clusterzwischenräume verwoben sind. Am Bahnhof selbst liegen zentral die Eingänge zu den Einzelhandelsflächen sowie zu den Räumen des höheren Bürogebäudes. Die große Terrasse des Cafés im ersten Obergeschoss nach Südwesten ist mit einer kleinen mall und den Eingangsbereichen der anderen Handelsflächen verbunden. Die Unverwechselbarkeit des neuen Quartiers  entsteht durch Vielschichtigkeit und einer erlaubten Individualität, der ein klares stadträumliches, durchgrüntes und dem Ort entsprechendes Konzept zugrunde liegt und das Antworten auf die neue Mobilität aufzeigt.

Wohnanlage Krüzbühel Bürs

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dorner matt Wohnanlage Kruezbuehel Buers Modellfoto

Das Land Vorarlberg bekennt sich über die Wohnbauförderung seit 2005 zu einer energieeffizienten Baukultur, besonders im integrativen Wohnbau. Dies beinhaltet auch ein qualitätsvolles und ressourcenschonendes Bauen, bei dem Ökonomie und Ökologie, Soziales und Kultur im Einklang stehen. Für die neue Wohnanlage am heutigen Siedlungsrand von Bürs werden diese Gedanken aus der ortsüblichen Durchlässigkeit und Vielfalt der Solitäre abgeleitet und auf die neuen Gebäude angewendet. Drei klare Baukörper entwickeln sich strukturell von der südlichen Widmungsgrenze bewusst versetzt ins Innere des Quartiers zum Magermuttweg. Dadurch entstehen mit den umgebenden Gebäuden und Wegen naturnahe, differenzierte Außenräume von hoher Durchlässigkeit und Identifikation. Die Adressbildung erfolgt über einen nach Süden offenen ruralen Freiraum zum Krüzbühel, der gefolgt von von zwei weiteren – in ihrer Gestaltung differenzierten Außenraumbereiche – fußläufig ins Innere des Siedlungsgebietes führt. Die großzügigen Eingangsbereiche kombiniert mit den Fahrrad- und Kinderwagenräumen ziehen die Aufenthaltsqualitäten der Außenräume in die Privatheit der einzelnen Häuser und bilden so Verweilflächen und Orte der Begegnung.

Die konzeptionelle Einfachheit stülpt sich gleichsam von innen nach außen. Um die zentrale Erschließungszone aus Stahlbeton liegen die energetischen Versorgungsstränge sowie die Nassräume. Zwischen dieser Zone und der Außenhaut in einer Multiboxkonstruktion liegen jene anpassungsfähigen Bereiche, die Grundrisse in unterschiedlichsten Größen und Varianten ermöglichen. Die Überlegungen zum Inneren sind auch in der Fassade lesbar. Die vorgefertigten Riftbrettelemente bilden den Rahmen für die tiefer liegendene Multibox und geben dem Gebäude eine angenehme Tektonik. Ein einziger Fenstertyp wird entsprechend dem inneren Gefüge jeweils hinzugefügt. Durch die Konzentration der Pkw Stellplätze und der Tiefgarageneinfahrt am östlichen Eingang des Grundstücks stehen die neue Gebäude völlig frei am Wiesengrund, am Übergang zu den unbebauten Landschaften im Süden. Diese Situation sowie die gestaffelte Öffentlichkeit von ganz Außen bis zur Intimität des Grundrisses umschreiben das Wohnen in einem ”gestapelten” Reihenhaus.

Wohnheim Olympisches Dorf Innsbruck

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dorner matt Wohnheim Olympisches Dorf Innsbruck Visualisierung

Zur Lage

1964 und 1976 wurde während der olympischen Spiele der Grundstein für wahrscheinlich eines der schönsten Ufer und Naherholungsgebiete Innsbrucks gelegt. Die Geschichte dieses Ortes ist, auch durch der Errichtung der Sternhochhäuser, von einem Geist des Fortschritts und an einen Glauben an die Zukunft geprägt. Dieser mutigen, aufklärerischen Ambition folgt auch der Entwurf des neuen Wohnheims Olympisches Dorf. Im Wesentlichen besteht das Konzept des Gebäudes in einem Solitär, einem Pavillon beginnend in acht Meter Höhe umspült von den Wipfeln der Bäume, der von der Geschoßigkeit der Gebäude der 70-iger Jahre des letzten Jahrhunderts deutlich abrückt und Distanz schafft. Das ”Freistellen” dieses kompakten Solitärbaukörpers und die Situierung am Grundstück sowie die bewusst gesetzten großzügigen Öffnungen im Gebäude reagieren sensibel auf die umgebende Parklandschaft und schaffen tiefe räumliche Verbindungen. Nur ein eingeschossiger ”hölzerner” Ausläufer unterfährt diesen Pavillon und bindet an die ”An-der-Lan-Straße” an.

Zur Sache

Der Pavillon selbst gleicht einem gestapelten, begehbaren Triptychon. Durch gezielte Einschnitte und Durchdringungen werden zwei übereinanderliegende Wohnbereiche mit je 20 Zimmer räumlich zusammengefasst und dreimal übereinander versetzt miteinander sichtlich verbunden. In den einzelnen Wohnbereichen ist die Qualität der Innenräume ungerichtet. Die Nordkette wird ebenso erlebnisreich erfahren wie das Innufer oder die östlichen und westlichen Parklandschaften der öffentlichen Innpromenade. Die ausgezeichnete Lagegunst und Aufenthaltsqualität wird durch diese Intervention nochmals gestärkt und verfeinert. Abgehoben in acht Meter Höhe spiegeln diese Bereiche außen die umgebenden Landschaften und die Bewegungen des Tages. Dem Glas und dem blank geglühten Blech der Außenhaut des Triptychons steht die tektonisch – haptische Oberfläche des Holzes im eingeschossigen Verbindungsbau zur ”An der-Lan-Straße” gegenüber. Auf Augenhöhe bildet dieses Material den Begleiter zum Eingang und den weichen Übergang zur Innpromenade. Am Ende dieses bestehenden Verbindungsweges befindet sich ein überdachter, durchlässiger Platz im Park. Er ist Kreuzungspunkt für Fußgeher und Radfahrer ebenso wie Treffpunkt für den Flaneur. Ein öffentliches Café sowie die Lichteinfälle der Durchdringungen des Triptychon kultivieren diese Aufenthaltsqualität.

Zum Inhalt

Eine wesentliche Herausforderung dieses stadtplanerischen ”Ausnahmefalls” liegt neben der Schaffung von qualitativ hochwertigen Außen- sowie Innenräumen in der Logistik dieses Gebäudes, die durch die Zäsur des Sammelkanals am Grundstück, am Übergang zur Promenade erschwert wird. Der eingeschossige ”hölzerne” Bau beginnt an der ”An-der-Lan-Straße” und endet am Platz unter dem Pavillon mit einem Café.
Dieser Gebäudeteil ist funktional zweigeteilt. Im Osten entlang des Zugangs und der Notzufahrt liegen die Verwaltung und dienende Räume. Eine Aufweitung markiert den Eingang, den Empfang und die zentrale Erschließung.

Der westliche Bereich beginnt hingegen mit der Tiefgaragenzufahrt und einem Wirtschaftshof. Ihm folgen die Räume der Waschküche und der Restaurantküche, die wieder unmittelbar an die zentrale Erschließung anbinden. Vom zentralen Foyer erreicht man im ersten Obergeschoss – unmittelbar über dem Café – den Mehrzweckraum und die Kapelle. Dieser Bereich, ein gläsernes Verbindungsglied zum eigentlichen Wohnheim, bietet gute räumliche Verbindungen zu den öffentlichen Freiflächen des Platzes und der Promenade. Darüber liegt der Pavillon, das Triptychon. Sechsmal stapeln sich die Wohngruppen mit je 20 Zimmern, die durch ihre räumlichen Verknüpfungen miteinander verbunden sind. Die Terrassenbereiche wechseln innerhalb einer strengen Struktur über die Geschoße ebenso wie die Aufenthaltsbereiche, die in alle Himmelsrichtung verteilt und von unterschiedlicher Größe sind. Auch die Zimmer folgen dieser Absicht. Dadurch entsteht eine innenräumlich funktionelle Organisation, die attraktive und gut nutzbare Kommunikationsbereiche erzeugt und vielfältige Blickbeziehungen in räumlich hoher Qualität ermöglicht.

Zum Verlauf der Kräfte

Die Statik des Pavillons wird im Prinzip von acht 80 – 100 cm starken, zirka 8 Meter hohen Hochleistungsbetonsäulen (65/70) getragen. Diese Säulen sind im Erdreich in einem Ringfundament eingespannt und gehen in einen zirka 7,50 x 7,50 zweigeschossigen Stahlbetonträgerrost über, der durch einen umlaufenden Randträger verstärkt wird. Die vier weiteren Geschosse sitzen sozusagen ”leicht ” auf. Zwei aussteifende Kerne sorgen für Stabilität.

Zum Feuer

Jedes Geschoss des Wohngebäudes ist ein eigener Brandabschnitt und liegt unter 800 m2. Das Fluchtwegeniveau liegt bei 22 Meter und unter 32 Meter. Das Gebäude ist mit zwei Liften und zwei Stiegenhäusern, die eigene Brandabschnitte bilden, ausgestattet. Anstelle des durchgehenden baulichen Brandschutzes wird die kostengünstigere Variante einer automatischen Sprinkleranlage, die sowohl in der OIB 2.10 als auch in der ONR 22000 empfohlen wird vorgeschlagen und zahlreiche Vereinfachungen mit sich bringt. Neben dieser baulichen Vereinfachung wird auch die Alltags- und Gebrauchstauglichkeit der Wohngruppen entschieden erhöht, da Barrieren, wie Brandschutztüren und dergleichen entfallen können!

Zum Freiraum

Am Eingangsbereich an ”An-der-Lan-Straße” liegt vom Straßenraum zurückgesetzt ein kleiner öffentlicher Aufenthaltsplatz mit Bänken und drei mittelhohen Bäumen – ein Ort der Durchmischung. Entlang dem Geh-, Rad- und Zugangsweg liegen zwischen einladendenBlütenstaudenbepflanzungen, die den Eingang ankündigen, in unregelmäßigen Abstanden Ruhebänke. Der überdachte Platz beim Eintritt in die Innpromenade wird als Stempel in die Landschaft gesetzt. Er ist Sammler und Verteiler, ergänzt durch Café Terrassen und Spielflächen. Der Landschaftspark wird in seiner jetzigen Atmosphäre erhalten. Die Wegkreuzungen lehnen sich an die historischen Vorbilder des Landschaftsgartens an.

Komfortwohnanlage in Passivhausqualität St. Gallenkirch

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dorner matt Passivhauswohnanlage St. Gallenkirch Visualisierung aussen

Zur Lage und den Ressourcen

Das Land Vorarlberg bekennt sich über die Wohnbauförderung seit 2005 zu einer energieeffizienten Baukultur, besonders im integrativen Wohnbau. Dies beinhaltet auch ein qualitätsvolles und ressourcenschonendes Bauen, bei dem Ökonomie und Ökologie, Soziales und Kultur im Einklang stehen. Für die neue Wohnanlage im Zentrum von St.Gallenkirch werden diese Gedanken aus der ortsüblichen Volumetrie der Solitäre am Hang abgeleitet und auf das neue Gebäude angewendet. Ein klarer Baukörper wird bewusst an die Widmungsgrenze gesetzt und zur vorgefundenen Hangkante gedreht. Dadurch entstehen mit den umgebenden Gebäuden und Geländekanten naturnahe, gefasste Außenräume mit starken orträumlichen Bezügen wie zur Kirche als auch zur fernen Silvretta oder der Gweilgruppe.

Zur Sache und zum Licht

Im Montafon wurden die Siedlungen oft in der nähe der Talsohle zugunsten der höher gelegenen und besser besonnten Böden am Berg gebaut. Dieser bäuerlichen Wertschöpfung steht die Minderung von Tageslicht der Senke gegenüber. Das neue Wohngebäude steht an der talseitig tiefsten Siedlungsgrenze. Eine ressourcenschonende Strategie und Überlegungen zur Wirtschaftlichkeit erlauben hier neue Wege um das verloren gegangene Licht wieder einzufangen. So verfügt beinahe jede Wohnung – außer den Geschoßobersten – über einen zirka acht Quadratmeter großen Luftraum über zwei Geschosse. Natur und Licht dringen über diese Öffnungen tief ins Innere und sie lassen die Blicke nach Draußen in der Ferne verweilen.

Zum Wohnen und zum Tetris

Die Räume der Wohnungen überlagern und schichten sich über die Geschosse ineinander um einen zentralen ”Versorgungskern”.

Diese hohe Flexibilität der Grundrisse ergibt sich aus dem modularen Entwicklungskonzept. Keine Wohnung gleicht der anderen und bei Bedarf kann die eine der anderen ein Zimmer ”leihen”. Es gleicht einem Tetris mit vielen Lösungsmöglichkeiten. Die konzeptionelle Einfachheit stülpt sich gleichsam von innen nach außen. Um die zentrale Erschließungszone aus Stahlbeton liegen die energetischen Versorgungsstränge sowie die Nassräume. Zwischen dieser Zone und der Außenhaut in einer Multiboxkonstruktion liegt jener anpassungsfähige Bereich der Varianz an Stelle von Addition zulässt – sogar in der dritten Dimension. Die Überlegungen zum Inneren sind auch in der Fassade lesbar. Die raumhohen, vorgefertigten Riftbrettelemente bilden den Rahmen für die tiefer liegendene  Multibox und geben dem Gebäude eine angenehme Tektonik. Ein einziger Fenstertyp wird entsprechend dem inneren Gefüge jeweils hinzugefügt. Durch die Konzentration der Pkw Stellplätze und der Tiefgarageneinfahrt im Norden des Grundstücks steht das neue Gebäude im Süden völlig frei am Wiesengrund, am Übergang zu den Tallandschaften der Ill. Diese Situation sowie die hohe Privatheit und Individualität der Grundrisse umschreiben das Wohnen in einem ”gestapelten” Reihenhaus.

aus dem Jurybericht

„… Die zwei winkelförmig angeordneten Baukörper schaffen in Kombination mit dem Innenhof großzügige Außenräume. Durch die Aufteilung und Wahl der Baukörperzuschnitte gelingt ein überzeugender Übergang zu den anstehenden Bebauungsstrukturen der Nachbarschaft. Die durchgängige Beschränkung auf vier Geschosse wird als beruhigendes Element im Quartier gesehen. Die Wohnanlage ist nach außen als eigenständiger Typus klar lesbar, ohne dass Sie sich von ihrer Umgebung abschottet. Der überdachte halböffentliche Eingangsbereich im Süden der Anlage wird von der Jury positiv bewertet und bedeutet einen zusätzlichen Mehrwert für die zukünftigen Bewohner.“

Sozialpastorales Zentrum St. Paulus und Wohnbebauung Reichenauerstrasse Innsbruck

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dorner matt Sozialpastorales Zentrum St. Paulus Innsbruck Visualisierung Kirchplatz

Städtebau/Architekrur

Die denkmalgeschützte Kirche St. Paulus liegt in markanter städtebaulicher Position an der Reichenau im Spannungsfeld zwischen der streng geordneten Struktur der sechsgeschossigen, nördlichen Wohnbebauung und dem begleitenden, öffentlichen Grünraum am Gutshofweg. Die Durchlässigkeit, die Durchwegung und Durchgrünung entlang dieser Bebauungsstruktur sind von hoher Qualität und bilden einen identitätsstiftenden Charakter für dieses Quartier. Das neue Wohngebäude mit ca. 60 Wohnungen ordnet sich klar als weiteres Glied in diese Kette ein und erweitert sich besonders im Erdgeschoss öffentlichkeitswirksam in alle Richtungen.

Auch das neue Sozial-Pastorale Zentrum folgt dieser Intention. Die gleichzeitige Bedeutung dieses Ortes als Stadtteilzentrum mit hohem Öffentlichkeitscharakter und als unmittelbares Naherholungsgebiet verlangt eine hohe Porosität der Räume nach innen und nach außen sowie eine Kompaktheit der Funktionen dieser.

Gleichzeitig lässt der neue, dreigeschossige zurückhaltende Baukörper des Sozial-Pastoralen Zentrums der sakralen Geste der Kirche Platz und bildet mit ihr ein Forum an der Nahtstelle zum öffentlichen Verkehr dieses Stadtteils. Trotz der klaren Formulierung von urbanen Kontexten zum Straßenraum bleibt der neue Solitär untergeordneter Teil des Kirchenzentrums und Pavillon im Park.

Architektur/Funktion

Das Widum selbst liest sich als qualitätvolle, strukturierte Schichtung in kompakter Form ohne dabei das Umfeld baulich zu stark zu beeinflussen.

Die Funktionen im Gebäude reihen sich luftig über drei Geschosse um einen Patio, den Pfarrhof. Der Haupteingang erfolgt über den neuen Vorplatz und kommuniziert mit dem Eingang von St. Paulus. Das zentrale Foyer ist begleitet vom Licht der Patio und öffnet sich zum Park. Hier liegen die Räume der Pfarrkanzlei, der Pfarrsaal, das Pauluscafé, der Jugendraum sowie in direkter Anbindung an die Kirche die Sakristei. Kindergarten und Kinderkrippe öffnen sich mit einer großzügigen Terrasse im ersten Obergeschoss zum Park. Darüber befinden sich die Räume des betreuten Wohnens und die Wohnung des Gemeindeleiters.

Das zarte Betonraster der Außenfassade formt eine schützende, harte Hülle und steht dem weichen, durchlässigen Kern des Inneren gegenüber. Um die Bereiche unmittelbar am Gebäude gänzlich vom  Verkehr freizuhalten und diese Räume den Benutzern zur Verfügung stellen zu können wird die Erschließung der Großgarage zweigeteilt  und vom diesem abgerückt.

aus dem Jurybericht

„… Die Idee der Durchquerung in den städtischen Räumen wird positiv bewertet. Der einfache Baukörper – Solitär des pastoralen Zentrums definiert klare Grenzen des neuen Vorplatzes. Die Idee der Durchquerung wird auch im Innenraum weiterverfolgt und trotz der Kompaktheit des Baukörpers wird das Spiel zwischen innen und außen gut umgesetzt. Die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage soll der Ausschreibung entsprechend geändert werden. Die Wohnbaugrundrisslösungen zeigen interessante räumliche Ansätze und sollen weiter Verfolgt werden.“

Seedomain Lochau

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dorner matt Seedomain Lochau Modell Ensemble

Wie kommt der Entwurf ins Dorf?

Städtebauliche Entwürfe mit kollektivem Aushandeln zu überlagern, bietet keine Garantie für die Qualität der Räume oder der Akzeptanz getroffener Entscheidungen. Es erscheint jedoch fahrlässig, bei der Entstehung von Stadt auf einen der beiden Aspekte zu verzichten. Aushandlungsverfahren führen zu Transparenz und schärfen die Argumente. Räumlich städtebauliche Entwürfe bieten handwerkliche Lösungen. Der im Hier und Jetzt entstehende Entwurf ist zwar auf die Zukunft gerichtet, die vorgeschlagene Aneignung des Raumes muss aber nicht wie angenommen eintreten. Ein stadträumlicher Entwurf lässt sich als Startformation begreifen, der räumlich existent wird. Um in Zukunft von seinen Nutzern immer wieder ausgefüllt zu werden  (Josef Rott  – multiple city)

Der frei Blick oder der Einfamilienhauseffekt (EFE)

Wir bauen ein Dorf  – nur etwas größer. Eine wesentliche Eigenschaft des Einfamilenhauses, das die bauliche Struktur des Rheintals auffüllt und nach wie vor über alle Generationen hin Begehren erweckt, ist – neben dem Vorgarten – der freie Blick in die Weite. So werden die Ränder der Siedlungsgebiete immer wieder zu bildhaften Sehnsuchtsorten, so lange bis dieser Ort – die Vorstadt – sich hier wieder selbst überrollt. Das Grundstück ”Seedomain” ist eigentlich Rand in Mitten des Siedlungsgebietes. Die beiden großen flankierenden Wiesen – das ”Sichtfenster” und die ”Stadlerwiese”- werden auf lange Sicht als Grünflächen erhalten. Südwestlich trennen nur kleine Grundstücke den offenen Zugang zum See. Diese weichen Ränder werden von den renaturierten Bächen – ”Oberlochauerbach” und ”Kugelbeerbach” inhaltlich aufgeladen und bieten eine gute Identifikation zum Ort. Dem steht in gleicher Bedeutung die neue ”Weiche Mitte” gegenüber, eine zum Teil artifizielle, kommunikative Parklandschaft, die durch die Porigkeit der dazwischenliegenden neuen Bebauung mit den umgebenden Landschaften verbunden ist. Hier bilden ringförmig versetzt sechzehn Häuser Struktur. Sie formen verschiedenste Außenräume mit unterschiedlicher Privatheit. Die Plätze vor den Gebäuden zur weichen Mitte hin sind dem Vorgarten ähnlich unterschiedlich bespielt. Ihr gemeinsames Thema sind die Obstbäume der nahen Wiesen. Mostbirne, Elstar, Boskop, Kirsche, Zwetschke und andere differenzieren und gliedern die vorgelagerten Eingangszonen der neuen Häuser. Die privaten Gärten der Erdgeschosswohnungen gehen sanft in die nahen Bachlandschaften über.

Durch den Versatz der Gebäude entstehen einerseits kleinteilige, intime Freiräume andererseits wird durch diese Intervention in jeder Wohnung der Vierspänner der freie Blick in die Weite gewahrt, ein Panorama – ein Ausblick der andauert.

Die Höhen der Gebäude folgen einer Wellenbewegung. Nach einer Verdichtung nach Innen flacht sie zu den Ufern des Grundstücks wieder ab. Die innere flexible Struktur der einzelnen Gebäude mit zentralem Stiegenhaus bieten in allen Geschossen die Möglichkeit unterschiedlichste Grundrissvarianten auszubilden. So ist es auch möglich in jedem dieser Häuser ein ”Bereutes Wohnen” zu integrieren. Durch die horizontale Gliederung der Fassaden aus Betonfertigteilen mit dazwischenliegender vertikaler Holzfassade lassen sich quasi nach Wusch des Nutzers Fenster einsetzen ohne die Gesamtstruktur zu stören. Das Grundstück Forschung und Entwicklung soll in das übergeordnete Konzept als vierter Bauabschnitt im Osten integriert werden. Die Einfahrt für die finale, gemeinsame Sammelgarage liegt in unmittelbarer Nähe zur Bregenzer Straße. Der Bus wird durch das Quartier geführt und tangiert die weiche Mitte. Das gesamte Gebiet soll möglichst verkehrsfrei organisiert blieben und im umgebenden Fahrrad- und Fußwegenetz stark eingebunden sein. Die Hälfte der Besucherparkplätze sind entlang der ÖPNV Achse organisiert, der Rest wird von der Tiefgarage aufgenommen. Eine Durchfahrt durchs Quartier wird verunmöglicht.

Gedanken zum Grünraum

Im Freiraum wird auf eindeutige Zuordnung Wert gelegt. Von den Bächen nach innen wird die Gestaltung immer strukturierter. Am Bach wird der Naturdynamik Raum gegeben, die Verläufe ändern sich, einzelne Weiden überhängen das Wasser. Im Siedlungsumfeld sind die Wiesen frei zugänglich. Die Plätze enthalten je einen markant blühenden Obstbaum, eine Hausbank, eine Lampe, ein Spielgerät. Sie sind wasserdurchlässig. Obstbaum und Spielgerät sind für jeden Platz andere. Die Straßenbäume sind kleinkronig und kompakt: Die eichenblättrige Hainbuche (Carpinus betulus ‚Quercifolia‘) hat ein sehr attraktives Laub und behält die Blätter im Winter. Die weiche Mitte ist ein einfacher Park, der leicht moduliert ist, sodass eine großzügige Wiese entsteht. Unter den imposanten, bereits groß gesetzten Rotbuchen (Fagus sylvatica) stehen Bänke. Im Bereich der mehrstämmigen Ahorne (Feldahorn – Acer campestre und Schlangenhautahorn – Acer capillipes) sind einfache Spielgeräte angeordnet. Der Freiraum ist in seiner Schlichtheit und Schichtung (Wiese und Bäume) der umgebenden Landschaft angepasst und gibt den Nutzerinnen Freiheit ihn zu interpretieren und die Möglichkeit der Aneignung.

Wohnanlage Haus K-L Arlbergstrasse Bregenz

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dorner matt Wohnanlage Haus K-L Arlbgergstrasse Bregenz Visualisierung 2. Runde

Zur Lage

Bregenz besitzt im Westen und Süden des Gemeindegebiets zwei Stadteinfahrten – die Rheinstraße und die Arlbergstraße. Diese beiden hochrangigen Verkehrswege bilden innerhalb des Stadtraums starke städtebauliche Entwicklungsachsen. Zwischen gewachsenen dörflichen Strukturen, alten Gasthäuser, Supermärkten, Autohäusern, Tankstellen mischen sich ungeordnet und den Dekaden des letzten Jahrhunderts gut zuordenbar Wohngebäude, die Ausdruck dieser Entwicklung sind. Das Grundstück ”Kloser – Lenz” liegt eigentlich am Hochpunkt eines Geländerückens, der die Arlbergstraße folgt bevor sie wieder ins Zentrum abfällt. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Villa Liebenstein mit ihrem wunderbaren hundertjährigen Park und in der östlichen Ausrichtung zum Pfänderstock liegen die Qualitäten des Grundstücks. Diese beiden Bezüge sind prägende ortsräumliche Anknüpfungspunkte und bilden wesentliche städtebauliche Parameter. Den relativ niedrigen Kubaturen am westlichen Rand der Arlbergstraße steht die Verdichtung in die Höhe der anderen Seite gegenüber. Beim direkten Nachbargebäude im Süden wurden die ursprünglich zur Straße errichteten Balkone zurückgebaut und im Gegenzug im Osten neu ”davorgestellt”. Das Gebäude wurde in der Überarbeitung entsprechend der Empfehlungen der Jury nach Süden verlängert. Die grundsätzliche Konzeption wurde beibehalten. Wichtigste städtebauliche Maßnahmen an diesem Ort bleiben die Schaffung eines verkehrsfreien Vorplatzes und das Heranrücken des Hauses an die Baulinie der Straße, um eine möglichst große Freifläche zur Nachbarbebauung nach Osten zu schaffen.

Zum Inhalt

Die architektonische Maßnahme erfordert eine klare Reaktion auf dieses erlebbare Umfeld. Unabhängig der Nutzung im Erdgeschoss entsteht ein Gebäude, das sich in Schichten von der Baulinie an der Straße her entwickelt. Dabei wird die Einseitigkeit vermieden, Varianz und Anpassungsfähigkeit an Stelle von Addition steht im Vordergrund.

Die große semitransparente, vorgelagerte Verglasung zur Straße ist wesentlicher architektonischer Ausdruck, sie macht das Geschehen dahinter erlebbar und dem Betrachter spiegeln sich die mächtigen Bäume des Liebensteinparks wieder. Wie bei den ersten Überlegungen lässt sich das Gebäude in funktionalen Schichten verstehen und erleben. Die vorderste bildet der Laubengang zur Straße. Er besitzt Lufträume zur eigentlichen Außenwand, die einerseits Distanz zu den halböffentliche Bereichen schaffen, andererseits Licht und Luft tief in die Wohnungen eindringen lassen. Eine weitere Schicht beinhaltet neben den Versorgungsräumen auch die Wohnküchen. Offen verknüpft sind diese Bereiche mit den Wohn- die Schlafräumen und den im Osten vorgelagerten Freibereichen, den Terrassen. Die Grundrisse sind offen organisiert, Querbeziehungen und – blicke werden hergestellt  –  sind gewünscht. Fast alle Eingangsbereiche, Nebenräume und Bäder besitzen Außenraumbezug ohne den Emissionen der Straße direkt ausgesetzt zu sein. Diese Situation sowie die urbane Umgang mit Raum und die Individualität der Grundrisse umschreiben das Wohnen in einem ”gestapelten” Reihenhaus. Die Wohnräume mit den vorgelagerten Balkonen sind nun straff übereinander organisiert und erreichen eine Tiefe von 3,50 Metern. Raumhohe Schiebeelemente sichernden Wetter- und Sichtschutz. Die daneben liegenden, weniger tiefen Balkonteile garantieren die gute Belichtung der Räume. Im Erdgeschoss und den vier Obergeschossen befinden sich je Geschoss zirka sechs Wohnungen, die auch zusammenlegbar sind. Im Dachgeschoss befinden sich drei großzügige ”Penthouses”. Strukturputz und die Laubengangverglasung prägen das äußere Erscheinungsbild. Bewohner- und Besuchereinstellplätze für Pkw befinden sich in einer gemeinsamen Tiefgarage, die am tiefsten Punkt des Grundstücks im Süden erschlossen wird. Durch diese Maßnahme bleibt der Vorbereich des Hauses sowie die ”Lücken” zwischen Neubau und Bestand den BewohnerInnen überlassen.

Wohn- und Geschäftshaus Tosters am Platz

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dorner matt Wohnen am Platz Tosters Modell

”Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.

Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:

Neun Zimmer – nein, doch lieber zehn!
Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,
Radio, Zentralheizung, Vakuum,
eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,
eine süße Frau voller Rasse und Verve –
(und eine fürs Wochenend, zur Reserve) –
eine Bibliothek und drumherum
Einsamkeit und Hummelgesumm …
.”

Kurt Tucholsky 1927

Zwei L-förmige Baukörper verschränken sich im Dialog zu einem durchlässigen monolithischen Semiatriumgebäude, das sich einmal nach Südwesten und das andere mal nach Nordosten auf verschiedenen Ebenen öffnet. In seiner länglichen Ausdehnung und Porosität auf verschiedenen Niveaus schafft diese figurale Ausformung ein urbanes Flair mit unterschiedlichsten Aufenthaltsqualitäten. Es entsteht ein vielfältiges Angebot an Wohnungen und Außenräumen, die Unverwechselbarkeit und Identifikation schaffen. Urbane Zentralität für den ganztags beschäftigten Citoyen geht hier mit dem ruhigen, naturverbundenen Stadtrandbewohner eine moderne Symbiose ein.

Entlang der Egelseestrasse weicht die neue Bebauung leicht von der vorderen Bebauungslinie zurück und bildet mit der gegenüberliegenden Pfarrkirche Hll. Cornelius und Cyprian und dem bestehenden Geschäftszentrum die neue Begegnungszone Zentrum Tosters. Entlang dieses nach Süden offenen Platzraumes öffnen sich drei Geschäfte, eine Bäckerei und der Eingang zur Markthalle.

Die inneren beiden großzügigen Gartenhöfe befinden sich auf unterschiedlichen Niveaus. Der obere Gartenhof ruht auf dem Dach der Markthalle. Diese ”Stadtterrasse” ist über eine mondäne Treppe mit dem unteren Gartenhof verbunden.

Beide werden von Flanierdecks begleitet, beherbergen Privatgärten ebenso wie ”urban gardening” Projekte. Diese halböffentliche Durchwegung ist auch Teil des Kinderspielflächenkonzepts, das sich auf mehrere Orte am Grundstück verteilt. Das bewusste Abrücken zur westlichen Hangkante schafft Distanz zum nahen Wald und öffnet den ländlichen Freiraum. Im östlichen Bauteil zum Zentrum hin befinden sich 24 im westlichen zu den Freiflächen hin 39 Wohnungen. Die Wohnungen sind in ihrer inneren Orientiertheit vielfältig wie in ihrer Ausrichtung und verfügen alle über großzügige Terrassen. Ein Großteil der Bäder ist natürlich belichtet und belüftet. Je Geschoß lassen sich jeweils mehrfach zwei Zweizimmerwohnungen problemlos in eine Vierzimmerwohnung umwandeln. Der motorisierte Verkehr sowie die Versorgung der Markthalle werden entlang der östlichen Zufahrt konzentriert, der Rest der Flächen ist dem Fußgeher und dem Fahrradfahrer vorbehalten. Das äußere Erscheinungsbild ist rural städtisch. Der monolithische Tektonik des Sichtbeton in erster Ebene folgen mehrere Schichten des feinhaptischen Holzes, besonders in den Wohngeschossen.

aus dem Jurybericht

„… Der Entwurf besticht durch eine konsequente städtebauliche Haltung und eine wohltuende Einfachheit der Baukörper. Mit der geometrischen Grundhaltung werden gekonnt Bezüge zur umgebenden Bebauung hergestellt und das Projekt gesamthaft optimal verortet. Durch die Ausdehnung und Gliederung der Gesamtanlage entstehen abwechslungsreiche, sehr gut nutzbare Außenräume sowie ein angemessener Übergang zum verkehrsberuhigten Bereich des Dorfzentrums.

Die Geschäfte und der Markt sind logisch positioniert und werden durch eine eindeutige Erschließungs- und Nebenraumzone ergänzt. Die gut orientierten Wohnungen werden über vier Treppenhäuser erschlossen, welche die Gesamtanlage in überschaubare Einheiten gliedern. Die klare Gestaltung der Fassaden sowie deren Materialität sind überzeugend und vervollständigen den Eindruck eines gelungenen Entwurfs.“

Wohnanlage St. Gebhard Strasse Bregenz

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dorner matt St. Gebhardstrasse Bregenz Modell von Oben

“Das Wetter ist  recht gut geraten

Der Kirchturm träumt vom lieben Gott …

Die Stunden machen kleine Schritte

Die Langeweile macht Visite …

Die Stadt ist klein. Man soll nicht fluchen

Die Tanten flüstern über Dritte.

Und drüben, auf des Marktes Mitte,

schnarcht leise der Kastanienbaum,”

Erich Kästner ”Kleine Stadt am Sonntagmorgen” 1929

Die Sehnsucht nach dieser längst vergangenen Idylle sucht hier im Vorkloster seinen vermittelnden Antagonisten. Zwei L-förmige Baukörper verschränken sich im Dialog zu einem durchlässigen monolithischen Semiatriumgebäude, das sich einmal nach Westen und das andere mal nach Osten auf öffnet. Im Wesentlichen folgt diese städtebauliche Ordnung den raumbildenden Sequenzen der nahen Südtirolersiedlung aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Hofbildungen von hoher Durchlässigkeit mit Verkehrsfreien, durchgrünten Außenräumen bestimmen die hohe Aufenthalts- und Wohnqualität. In seiner länglichen Ausdehnung und Porosität schafft diese figurale Ausformung ein urbanes Flair mit unterschiedlichsten Aufenthaltsqualitäten. Es entsteht ein vielfältiges Angebot an Wohnungen und Außenräumen, die Unverwechselbarkeit und Identifikation schaffen. Eine Urbane Mitte für den ganztags beschäftigten Citoyen geht hier mit dem ruhigen, naturverbundenen Stadtrandbewohner eine moderne Symbiose ein. Die inneren, kultivierten Naturräume fließen unter dem Gebäude nach Süden zu St. Gebhard Straße und markieren mit ihrer Durchlässigkeit die Zugänge. Dieser Gartenhof wird mit seiner Durchlässigkeit von einem Flanierdecks begleitet und beherbergt Privatgärten ebenso wie ”urban gardening” Projekte, die mit der Umgebung vernetzt sind.

Diese halböffentliche Durchwegung ist auch Teil des Kinderspielflächenkonzepts, das sich auf mehrere Orte am Grundstück verteilt. Im südlichen Bauteil befinden sich 22 im nördlichen zu den Freiflächen der Schule hin 26 Wohnungen. Die Wohnungen sind in ihrer inneren Orientiertheit vielfältig wie in ihrer Ausrichtung und verfügen alle über großzügige Terrassen. Je nach Größe lasen sich ca. 48 – 52 Wohnungen errichten. Die Erschließung erfolgt über kurze Laubengänge, deren Breite die kommunikative Aufenthaltsqualität eines privaten Weges suggeriert. Kinderwägen, Fahrräder und eben ”urban gardening” Projekte sind hier Teil einer ökologisch ausgerichteten Lebensweise. Ein Großteil der Bäder ist natürlich belichtet und belüftet. Der motorisierte Verkehr wird an der östlichen Zufahrt konzentriert (50 Pkw Einstell- und 8 Pkw Besucherparkplätze), der Rest der Flächen ist dem Fußgeher und dem Fahrradfahrer vorbehalten. Das äußere Erscheinungsbild ist rural städtisch. Der monolithische Tektonik der Betonfertigteile in erster Ebene folgen mehrere Schichten des feinhaptischen Holzes. In einem ordnenden harten ”grid” werden – ähnlich einem Setzkasten – entsprechend der tatsächlichen Nutzung die Füllungen in Holzleichtbauweise eingefügt.

aus dem Jurybericht

„… Die zwei winkelförmig angeordneten Baukörper schaffen in Kombination mit dem Innenhof großzügige Außenräume. Durch die Aufteilung und Wahl der Baukörperzuschnitte gelingt ein überzeugender Übergang zu den anstehenden Bebauungsstrukturen der Nachbarschaft. Die durchgängige Beschränkung auf vier Geschosse wird als beruhigendes Element im Quartier gesehen. Die Wohnanlage ist nach außen als eigenständiger Typus klar lesbar, ohne dass Sie sich von ihrer Umgebung abschottet. Der überdachte halböffentliche Eingangsbereich im Süden der Anlage wird von der Jury positiv bewertet und bedeutet einen zusätzlichen Mehrwert für die zukünftigen Bewohner. …“

Wohnbebauung Lourdes 3 Serfaus

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dorner matt Wohnbebauung Lourdes Serfaus Modell von Oben

Am Eingang von Serfaus liegt knapp unterhalb der bestehenden Siedlung Lourdes ein kleines aufgeschüttetes, flaches Geländeplateau mit eindrücklichem Blick auf die Ötztaler Alpen. An dessen Rand fällt die Hangkante nach Osten tief ins Oberinntal hinab, nach Süden verbindet tiefer liegend der Matinesweg, der im Winter zur Loipe wird, das Zentrum mit dem Saum des Dorfes. Noch rascher erreicht man in fußläufiger Nähe den umtriebigen und auch von Verkehr belasteten Brennpunkt von Serfaus im Untergrund. Serfaus, die einzige österreichische und damit zweite Gemeinde – nach Wien – kann sich stolz Besitzerin einer U-Bahn nennen und darüber hinaus zugleich über die höchstgelegene Luftkissenbahn der Welt freuen.

Dieser modern urbane Charakter verbindet sich übergangslos mit der Sehnsucht nach einer längst vergangenen dörflichen Idylle. Ehemalige Antagonisten verbinden sich heute im Dialog zu einem utilitaristischen Ganzen. Diese Geradlinigkeit und Offenheit reflektiert auch die Struktur und das äußere Erscheinungsbild der neuen Bebauung Lourdes 3 wieder.

Zentrales Thema bildet dabei die Bildung eines Quartiers von hoher Unverwechselbarkeit, einer Siedlung mit einer Mitte der Integration. Diese Ordnung dient aber nicht nur der einfachen Wiedererkennbarkeit, sie ist vielmehr verbindendes Gestaltungsmittel für verschiedene Lebensentwürfe, sie soll Segregation mindern und das Gemeinsame fördern.

Zwei Gebäude folgen im rechten Winkel den Hangkanten im Osten und Westen um sich an deren Eckpunkt in zwei Punkte aufzulösen. Diese flache Zweigeschossigkeit spannt mit einem gegenüberliegenden dreigeschossigen Solitär eine verkehrsfreie Allgemeinfläche auf. Das Quartier erhält durch diese städtebauliche Intervention einen Anger, ein Art Gemeinbesitz, der am Rande des Dorfes ein kleines Zentrum bildet, das sich durch seine Porosität den nahen, umgebenden Landschaften öffnet.

Im westlichen Bauteil befinden sich 19 Wohnungen, im Süden 6 Reihenhäuser und im Osten wird die Topographie so genutzt, dass sich Hangseitig über drei Geschosse 21 Wohnungen dem Oberinntal öffnen. Die Wohnungen sind in ihrer inneren Orientiertheit wie auch in ihrer Ausrichtung vielfältig und verfügen alle über großzügige Terrassen.

Der motorisierte Verkehr wird entlang der Aufschließungsstrasse an der westlichen Zufahrt konzentriert ( 73 Pkw Tiefgaragen- und 20 oberirdische Pkw Parkplätze), der Rest der Flächen ist dem Fußgeher und dem Fahrradfahrer vorbehalten. Das äußere Erscheinungsbild ist rural städtisch. Die monolithische Tektonik der grobputz Lisenen in erster Ebene folgen mehrere Schichten des feinhaptischen Holzes. In einem ordnenden harten ”grid” werden – ähnlich einem Setzkasten – entsprechend der tatsächlichen Nutzung die Füllungen in Holzbauweise eingefügt.

Wohnbebauung Toni Russ Strasse I Lochau

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Spiegelbilder in Fensterläden

Auf den ersten Blick erscheint die Wohnanlage im vorarlbergischen Lochau von Architekt Christian Matt spartanisch schlicht. Bei genauerem Hinsehen erschließen sich jedoch Feinheiten von zarter Poesie.

von Franziska Leeb

In Gegenden, wo bislang Ein- und Mehrfamilienhäuser dominierten, bedarf es sorgfältiger Überlegung, wie man mit dem eher städtisch besetzten Gebäudetypus Geschoßwohnungsbau formal reagiert.

Versucht man mit Holzfassaden einen Konnex zur Landschaft und zur Ländlichkeit herzustellen oder ignoriert man örtliche Traditionen völlig?

Architekt Christian Matt wählte für die neue Wohnbebauung in Lochau einen Weg, der nur auf den ersten Blick so aussieht, als ignorierte er rundum Gewachsenes völlig. Zwei strenge Quader mit elfenbeinfarbener Eternit-Fassade stehen einander gegenüber. Horizontal gegliedert wird die Hülle von den Fensterreihen, innerhalb derer sich herkömmliche Fensterflügel, transparente Loggienverglasungen und schwarze Schiebegläser, die die Funktion von Fensterläden übernehmen, abwechseln. Das Motiv der Fensterläden entlehnte Matt den Häusern der Nachbarschaft, wo hölzerne Läden den schon durchaus städtischen Mehrfamilienhäusern einen rustikalen Hauch verleihen.

Die „Hülle“ besteht aus Eternit und Glas. Die Eternitplatten bilden Additive ruhige Streifen, die Glastafeln hingegen ergeben durch ihre Beweglichkeit ein ständig verändertes Bild.

Die betonten Fugen verstärken den Eindruck der Umhüllung. Sind alle Glasfelder geschlossen, wird die Fassade nahezu glatt, zur Haut. Die Reflexion der Umgebung und das Gegenüber durch das Glas lässt die beiden Häuser wie Zwillinge erscheinen, die sich ständig beobachten.

Das Schwarz der bündig in die Fassade gesetzten Glasläden wurde in Streifen mit geringen Abständen per Siebdruck aufgebracht. Von innen nach außen bleibt der Blick ähnlich der arabischen Maschrabia leicht durchlässig, von außen erscheint es völlig schwarz und verhindert jeden Einblick. Im Laufe der Tages- und Jahreszeiten und je nach Stellung der dunklen Gläser liefert die Fassade unterschiedliche Bilder der sich spiegelnden Umgebung und erzählt stille Geschichten aus der Nachbarschaft. Sind alle Läden geschlossen – was in der Praxis allerdings so gut wie nie vorkommt – wird die Fassade zur scheinbar völlig glatten Haut aus hellen und dunklen Rechtecken. Innerhalb dieser neutralen Hülle arrangierte Matt einen vergleichsweise flexiblen Inhalt, der offene Grundrisslösungen ebenso zulässt, wie die Unterteilung in einzelne Zimmer.

Die geräumigen breiten Loggien werden von den Bewohnern als luftiger Aufenthaltsraum geschätzt. In den Stiegenhaus- und Gangbereichen konnte das rigorose Farb- und Formkonzept, das sich an der Fassade in den Farben und der Strenge einer Klaviertastatur abbildet, durchgehalten werden. Gut gelöst ist die natürliche Belichtung der Gänge: An den Enden sind Segmente des Bodens jeweils aus Gitterrosten ausgeführt, die das durch die Fenster einfallende Tageslicht in die Tiefe verteilen.

Ein klares Konzept ohne Schnickschnack, das hinter den Wohnungstüren individuelle Lösungen zulässt, und gleichzeitig in seiner Gesamtheit und Wirkung nach außen von einer besonders für den Sozialen Wohnbau erstaunlichen Sorgfalt ist.

Wohnbebauung Lochau Süd

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dorner matt Wohnbebauung Lochau Sued Visualisierung

Der Ausdruck luxuriöses Wohnen ist eng verbunden mit den Begriffen der Weite und der Zurückgezogenheit. Am Pfänderhang wird dieses Bild vom Leben auf dem Land in der Nähe der Stadt, das Bild von der Weite des Sees und der Intimität des Ortes seit Generationen weitervermittelt.

Der Entwurf folgt im wesentlichen diesen Bedürfnissen. Die Typologie der Bebauung verfolgt ein Muster, das  eine Hierarchisierung und Differenzierung ausschließt. Sechs  Gebäude folgen dem  flach ansteigenden Hang, gleichsam einer Zahnradbahn. Jede Wohnung ist nach Süden orientiert und gibt Blicke auf den See frei. Die interne Vernetzung und die ”cooperate identity” wird durch den Raum zwischen den Häusern geprägt. Die Bewegung in diesem Raum gleicht einer Fahrt, einem Spaziergang vorbei an Kinderspielplätzen, Durchgängen, Gärten, Blumenwiesen …

Die flexible Struktur der Wohnungen unterstützt ergänzend diese eindeutige Identifikation mit dem Ort. Kern jeder Wohnung bildet die Nasszelle, um die flexibel, entsprechend den Nutzerwünschen ”dazugebaut”….”ergänzt” werden kann.

Ein weiterer wesentlicher Anteil am Ausdruck des Luxus spielen die verschiedenen Raumhöhen in den Wohnungen. Auch die ”Erker” bilden ein unverzichtbares Accessoire. Die einfache Kombinierbarkeit dieses Raumangebots bleibt auch in der Fassade ablesbar. Die äussere Hülle wird von der Farbe des Sichtbetons und von der Struktur der vorgefertigten Holzpaneelelemente geprägt. Die beiden Bauabschnitte sind klar durch die beiden Garagen definiert. Durch den Einsatz einer bedarfsgeregelten Lüftung im Zusammenhang mit den kompakten Gebäudeformen und dem effizenten Einsatz von Primärenergien ist mit einem niedrigen Gesamtenergiebedarf im Betrieb zu rechnen.

Wohnbebauung Ungargasse Wien

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dorner matt Wohnbebauung Ungargasse Wien Visualisierung Axo

small compact zity

Der Ausdruck luxuriöses Wohnen ist eng verbunden mit den Begriffen der Weite und der Zurückgezogenheit. Im dritten Wiener Gemeidebezirk wurde dieses Bild vom Leben auf dem Land in der Stadt, das Bild von der Weite (Grösse) und der Intimität städtebaulich umgesetzt. Die Wohlhabenden des ausgehenden 19. Jahrhunderts hatten sich hier ihre eigenen Nischen gebaut, grosse gärtnerisch verwaltete Parks, begrünte Wohnhöfe und Wohnstrassen. Dieser Stadtteil ist gealtert, die Qualität ist geblieben.

Anfang des 21 Jahrhunderts bestimmen  Kommerz und Regeneration den Rythmus der ”zity-workers”. Die Sehnsucht nach Weite ist geblieben die Zurückgezogenheit ist einer Selbstdarstellung und der Liebe zur permanenten Kominikation gewichen. Das Individuum ist selten intim.

Inmitten des dritten Bezirks versteckt sich eine grüne Oase, zugänglich  von der Ungargasse und der Charasgasse, angrenzend an den Grünfreiraum einer Schule, in unmittelbarer Nähe der U-Bahn und eines Marktes.

Der Traum vom Haus im Grünen stand am Anfang der Idee. Beim Betreten des Grundstücks über die Charasgasse sollten zwei solitäre Bauten spürbar sein, ein gleichsam  artifizelles Gartenband zieht unter den Häusern in die Weite. Dieser gesamte Bereich gleicht einem  zonierten Themenpark, der dem wellness- und Mobilitätsverständnis, aber auch dem Verständnis vom Umgang mit der Natur dieser ”zity-generation” entspricht. Die Mobilität im Eingangs- bereich (Tiefgarageneinfahrten) der Charasgasse ist hoch. Je tiefer man eintritt umso intimer werden diese Bereiche. Vom ”biker und Kick-board-boulevard” aus betritt man die Häuser, dahinter befinden sich Themen aus barocken Gärten, die dem pool, dem Kinderspielpatz, dem Sportplatz, den Mehrzweck- und Fitnessräumen ein angemessenes Mass an Zurück- gezogenheit bieten.  Die östlichen Grundsgrenze wird von ”vertikalen”-, die westliche von ”horizontalen” Nutzgärten begleitet.

6 bis 8 Wohnungen werden pro Geschoss, je nach Ausnutzung zentral von einem Stiegenhaus erschlossen. In jedem Haus befinden sich ca 24×80 m2 und ca. 12×130 m2 Wohnungen. Drei Strukturen bestimmen die beiden Wohnhäuser.

Der vertikale Höhenausgleich

Die Wiener Bauordnung schreibt für Wohnbauten eine Mindestraumhöhe von 2,50 m vor, bietet aber im  §87(5) folgende Möglichkeit an: ”Die  lichte  Höhe von  Aufenthaltsräumen muss mindestens 2,50 m betragen. Wird diese Höhe nicht an allen Stellen des Raumes erreicht muss der Luftraum dennoch mindestens dasselbe Ausmass haben wie bei einer waagrechten Decke mit 2,50 Meter.”

Diese Möglichkeit wurde zum Prinzip gemacht. Alle Wohnungen haben unterschiedliche Raumhöhen, 225 cm im Bereich der Regeneration (Schlafen) und 315 cm im Bereich der aktiven Zonen (Wohnen). Die Gesamtkubatur bleibt dabei dieselbe, wie bei einem Gebäude mit einer durchgehenden Raumhöhe von 250 cm.

Die Fähigkeit der horizontalen Anpassung

Der Standardgrundriss weist im Kern eines Hauses pro Geschoss vier 80 m2 Wohnungen im Westen und Osten auf. Im nördlichen und südlichen Teil befinden sich je eine ca. 130 m2 Wohnung mit ”durchgesteckten” Räumen. Aufgrund  der  gewählten Konstruktion  ist es  möglich z.B.  aus zwei 80 m2 Wohnungen eine 50 m2 und eine 110 m2 Wohnung zu bilden. Ebenso können aus einer 130 m2 Wohnung zwei kleinere Wohnungen gebildet werden.

Die inneren Zonen

unabhängig von der Grösse der Wohnung stehen die Konstruktion  und die inneren Zonen in engem Zusammenhang. Die aktive Zone (Kochen – Essen – Wohnen), die Versorgungszone (Regeneration Bad – WC – technische Infrastruktur – Arbeitszimmer o.Ä.) können gleichsam durchschritten, tangiert werden, um die eigentliche Regenerationszone zu erreichen (Schlafen – ev. Fitness o.Ä.). Ähnlich der Aussengestaltung im Erdgeschoss bestimmt der Gedanke der Abstufung der Privatheit den Inhalt der Wohnung.                                                        

Wohnanlage Spielerstrasse Hohenems

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dorner matt Wohnanlage Spielerstrasse Visualisierung

Wohnbebauung Monte Laa am Laaerberg Wien

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dorner matt Wohnbebauung Monte Laa Modell zwischen den Haeusern

Freiraumorganisation und Gestaltung

Ziel ist die Schaffung eines Freiraumgerüsts, das den Ansprüchen an vielfältig nutzbare, in weiten Bereichen nutzungsoffene Freiräume gerecht wird, in geeigneter Weise auf die vorgegebene Bebauungsstruktur reagiert, eine Ergänzung des vielfältigen Freiraumangebots der Umgebung (Laaer Wald, Alfred-Böhm-Park  u.a.) darstellt, sich durch größtmögliche landschaftliche Authentizität auszeichnet und auch siedlungsökologischen Ansprüchen genügt. Vorrangig waren dabei die Ansprüche der geringer mobilen künftigen BewohnerInnen (Eltern mit Kleinkindern, Jugendliche bis 12 Jahren, ältere und behinderte Menschen) an block- und siedlungsbezogene Freiräume zu berücksichtigen. Aus diesem Grund ergänzen blockbezogene Kleinkinderspielbereiche, Jugendtreffs und Platzsituationen eine Folge verschiedenster Bewegungs-, Spiel- und Aufenthaltszonen entlang einer bauplatzübergreifenden öffentlichen Freiraumachse als funktionales Rückgrat des großzügigen Außenraumsystems.

Nutzungsoffenheit

Auf die Belegung einzelner Teilflächen durch spezifische vorgegebene Freiraumnutzungen wird weitestgehend verzichtet. Primär wird ein, durch Raumgrenzen und Oberflächen bestimmtes vielfältiges Angebot an Freiraumsituationen als Angebot an die künftigen Mieter formuliert. Auf die Ausbildung reiner „Abstandsgrünflächen“ kann weitestgehend verzichtet werden.

Reaktion auf hohe Durchlässigkeit der Bebauungsstruktur

Die vorgegebene Bebauungsstruktur zeichnet sich wesentlich durch eine hohe Durchlässigkeit und Durchgängigkeit auf Erdgeschoßniveau aus. Auch im Freiraumbereich kommt dem landschaftlichen Kontinuum ein zentraler Stellenwert zu. So bekommt die Freiraumfigur, die sich auch über den angrenzenden Bauplatz  8.2 erstreckt, durch einen durchfließenden hainartigen Baumraster räumlichen Zusammenhalt. Die Bäume, die in ihrer Artenwahl den einst hier standortgemäßen eichendominierten Laubmischwald  zitieren (Flaumeichen, Zerreichen, Linden, Ahorn u.a.) geben auch den weiten Mietergartenzonen, die durch Hainbuchenhecken einheitlich von den angrenzenden halböffentlichen und öffentlichen Freiraumbereichen abgegrenzt werden, räumlichen Zusammenhalt.

Schwellensituation zum angrenzenden Grünzugssystem

Ein zentraler Stellenwert kommt der kurzen fußläufigen Anbindung des neuen Wohnquartiers an den anliegenden Grünzug zu, der nicht nur eine wichtige übergeordnete Freiraumachse darstellen soll, sondern auch der funktionalen Anbindung des Wohngebietes an die umgebenden Erholungsbereiche, insbesondere den Laaer Wald, darstellt. Gleichzeitig galt es aber auch, das siedlungsteilbezogene Freiraumsystem klar von diesem räumlich-funktional abzusetzen, also klare Tor- und Schwellensituationen zu formulieren. Vermittelnde Funktion kommt in diesem Zusammenhang dem vorgedehenen Terrassencafé zu, das einerseits sich zum Siedlungsfreiraum mit einer Terrassenfläche öffnet, andererseits ein Geschoß höher an die gebäudevorglagerte öffentliche Plaza anbindet.

Transparenz und Übersichtlichkeit

Zur Vermeidung der Ausbildung von Angsträumen sowie zur Wahrung der Funktion der Erschließungszonen als informelle Kontakt- und Begegnungsräume wird – abgesehen von den die Mietergärten fassenden Hecken – von raumabgrenzenden Strauchpflanzungen, Mauern und Pergolen im Außenraum bewußt abgesehen, ohne dabei auf die Ausbildung eines klaren Raummusters zu verzichten. Die Öffentlichkeit bzw. Halböffentlichkleit der Außenräume ergänzt die Privatheit der Wohnungsbereiche, Mietergärten und der Dachterrassenzonen als private Rückzugsorte.

Pflegeextensivität

Auf eine gartenkünstlerische Inszenierung des Freiflächensystems wird bewußt verzichtet. Die Wahl der Gestaltungsmittel ist zurückhaltend und ortsbezogen. So durchziehen als naturhaftes Grundgerüst Wiesenstücke das Freiraumsystem, wobei in Reaktion auf die artikulierten Nutzungsansprüche über die Flächenpflege (Häufigkeit der Mahd) zwischen rasenähnlichen, als Bewegungs und Aufenthaltsbereich nutzbaren Bereichen einerseits und extensiven, mehr- bis zweimahdigen naturhaften, bunten Blumenwiesen andererseits differenziert werden kann. Dieses Pflege- und Nutzungsmuster ist variierbar, ohne daß dadurch das Kontinuum der ”fließenden” durchgehenden Wiesenstücke gebrochen wird.

Spielmulde und Rasenrampen

Als besonders Angebot erweitert sich ein Jugendspielraum in Form einer tiefer gesetzten, stegüberspannten Spielmulde in den Außenraum. Rasenrampen als vielfältig bespielbare Aufenthalts- und Bewegungszonen stellen weitere nutzungsoffene Freiraumattraktionen  mit bewußter Nutzung der neu geschaffenen Topographie dar.

Überdachte Freiraumzonen

Um die Allwettertauglichkeit sowie auch Windgeschütztheit der angebotenen Spiel- und Aufenthaltsbereiche zu gewährleisten, werden diese örtlich bis unter das Gebäude gezogen und stellen in diesem Sinn einen „überdachten Freiraum“ i.e.S. dar, an den ein intimes Gartenzimmer im Nordosten räumlich anbindet.

Nutzung der Dachflächen

Das Freiraumgerüst setzt sich auch auf die Dachflächen fort, wo von privaten Terrassen der eindrucksvolle Blick vom Laaerberg über die umgebende Stadtlandschaft ein wesentliches wertbestimmendes Kriterium darstellt.

Bepflanzung künstlicher Oberflächen

Um die vorgesehenen Baumpflanzungen auch über der darunter liegenden Garagendecke zu gewährleisten, werden beim Bodenaufbau die diesbezüglichen Richtlinien hinsichtlich Überdeckungshöhe und Bodenaufbau der MA 22/MA 42 eingehalten. Lediglich im Bereich der optionalen Straßenüberplattung, die einer Erweiterung der Mietergartenzone Raum gibt, wird von Großgehölzpflanzungen Abstand genommen.

Siedlungsökologie

Das künftige Siedlungsgebiet stellt im Lee der Terrassenkante des Laaerberges eines der höchst staubbelasteten Gebiete Wiens dar. In diesem Sinn wird versucht, den Gehölzanteil mit der Funktion der Blattoberflächen als Partikelfallen und der Fähigkeit zur Bindung von Aerosolen zu maximieren, ohne dabei die möglichen Freiraumnutzungen einzuschränken bzw. die Wohnqualität durch zu hohen Schattendruck zu mindern. Die Erschließungsökonomie (Minimierung des Anteils versiegelter Flächen), die Ausbildung von Kleinplatzbereichen mit teilsickerfähigen Oberflächen (Wassergebundene Decken) bzw. das Vorsehen von breiten Rasenfugen auch in versiegelten Aufenthaltszonen sowie die Naturhaftigkeit der über weite Bereiche extensiv zu pflegenden Wiesenflächen sind, wie auch vorgesehene Vertikalbegrünungsmaßnahmen in den örtlichen Mauerzonen als Beiträge zeitgemäßer Siedlungsökologie zu sehen und tragen auch zu einer tendenziellen Verbesserung der mesoklimatischen Verhältnisse im Siedlungsverband bei (Luftkühlung und Luft-befeuchtung).

Wohnanlage Brielgasse Bregenz

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dorner matt Wohnanlage Brielgasse Modell

Die 3 Häuser wurden entsprechned den Empfehlungen der Jury bearbeitet. Das heißt, die einzelnen Gebäude wurden um zwei Geschosse verringert. Aus einem Sechsspänner wurde ein Siebenspänner. Länge und Breite haben sich unwesentlich verändert. Die Belichtungssitution in der Erschliesungszone hat sich durch die Überarbeitung und Verringerung der Geschosse verbessert, ebenso wurde der Abstand zwischen den Häusern leicht vergrössert. Dabei wurde daruf geachtet weder die Typologie noch die strukturellen Ansätze des ersten Entwurfs zu ändern. Das Gesamtkonzept wurde städtebauliche gestrafft, die gekrümmte Kante noch etwas mehr gebogen, sodass sich die Fluchtlinien der einzelnen Häuser noch weniger treffen. Die drei Gebäude liegen im Westen nun durchgehend an dieser gekrümmten, grünen Kante und schmiegen sich im Osten sich trotz ihrer Massen leicht an den Hang. Es war uns wichtig die Häuser als Solitäre aufzufassen die fussläufig miteinander verbunden sind und dass den Bewohner die Möglichkeit gegeben um das Haus zu laufen. Die 3 Bauetappen mit 32 Wohnungen und Teilgaragen unter 50 Einstellplätzen lassen sich leicht realisieren. Es gibt keine Garagenrampen, nur ebenerdige Einfahrten. Städtebaulich liegt das Grundstück, wie auch im Regionalen Entwicklungskonzept (REK) der Stadt Bregenz festgehalten, in der Verlängerung des ”Era-Wäldeles”, einem Grüngürtel mitten durch die Stadt, der die Bregenzer Ache über den Riederbuckel mit dem Zentrum verbindet. Diese Überlegung verleitete uns zu einer poetischen Betrachtungsweise: Die Häuser sollten möglichst von Grün umspült sein.

Die Bebauung soll die Jahreszeiten reflektieren. Der Hang wird in seiner Naturlichkeit und Wildheit noch durch die Beplanzung  mit Blumen- und Kräuterstauden verstärkt und definiert den Übergang zum artifizellen Wiesengrün der Spielflächen zwischen den Häusern und fällt dann in Form der geneigten Rotbuchenhecke zur Erschliesungstrasse. Die 5. Fassade, die Dächer werden mit der Fetthenne bepflanzt. Die verschiedenen Farben dieser Planze ergeben ein ganzjähriges impressionistisches Bild. Das Bepflanzungskonzept ist auch Teil der Überlegungen im Umgang mit den Massen der Häuser. Die durchlässige Rotbuche im Sockelbereich trägt gerade zu mit Leichtigkeit die darüberliegende Fassaden. Die ursprüngliche Vorstellung die Fassaden zu Verglasen hatte die Absicht die Natur zu reflektieren.

Die Empfehlung der Jury hier, auch aus wirtschaftlichen Gründen nach anderen Materialien zu suchen brachte uns auf die Idee die hinterlüftete Faassaden zwischen den horizontalen und vertikalen Teilungen mit feinem Lochblech zu füllen. Die Fassade mit ihren wohlüberlegten versetzten Öffnungen und dem feinen Metall ist nicht nur eine Referenz an den Ort (… ehemaliges Industiegebiet von Rieden und Bregenz – Glashäuser einer Gärtnerei …) wie beim Projekt von Jean Nouvel – heutiges Finanzamt. Die Fassaden sollen im unterschiedlichen Tageslicht zum flimmern gebracht werden, die Massen werden aufgelöstlöst. Die beweglichen, raumhohen Schiebeelemente helfen dieser Vorstellung.

Wohnanlage Lerchenpark Höllgründe Lauterach

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dorner matt Wohnanlage Lerchenpark Hoellgruende Lauterach Visualisierung

Der Ausdruck ”schönes Wohnen” ist eng verbunden mit den Begriffen der Weite und der Zurückgezogenheit. Im Herzen der Gemeinde Lauterach wird dieses Bild vom Leben auf dem Land nahe der Stadt, das Bild von der Weite und der Intimität städtebaulich vorbereitet.

Die acht neuen Baukörper des Lerchenparks knüpfen an die Tradition des Vorarlberger Siedlungsbaus an und sind so situiert, dass trotz einfachster Geometrie raumbildende Sequenzen entsstehen, die Identitätsstiftend wirken. Durch die Abfolge der L-förmig zueinader stehenden ”Vierspänner” enstehen kleine Plätze von unterschiedlichem öffentlichen Charakter.

Entlang diesem verkehrsfreiem Ensemble säumen sich soziale Treffpunkte ebenso wie die privaten Gärten. Einstell- sowie Abstellplätze für PKW´s befinden sich grossteils im Untergeschoss. Das geschichtsträchtige bestehende Höllhaus bildet mit einem weiteren neue Haus im Süden an der Kall-Höll-Strasse einen kommerziellen Platz, ein Platz mit Zugängen zum neuen Ärtzehaus, einem Cafe und anderen Nutzungen.

In den einzelnen Häusern befinden sich je Geschoss vier Wohnungen. Die Wohnungen selbst sind immer in zwei Himmelrichtungen orientiert. Die Erschliessung der Gebäude gibt den Blick in die Weite nach zwei Seiten frei und lässt die Sonne tief ins Innere des Hauses eindringen.

SOS Kinderdorf Bregenz

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dorner matt SOS Kinderdorf Heldendankstrasse Bregenz Visualisierung

Städtebau

Der Neubau für das Jugendwohnheim des SOS Kinderdorf e.V. an der Heldendankstraße in Bregenz ersetzt das derzeit noch bestehende, nicht mehr zweckgemäße Gebäude und entspricht diesem in Lage, Maßstäblichkeit und Geschosszahl. Mit dem vorliegenden Entwurf hat das Büro Dorner\Matt ein vom SOS Kinderdorf ausgelobtes Gutachterverfahren gewonnen. Der Neubau des Jugendhauses bildet zusammen mit dem bestehenden ebenfalls dreigeschossigen Gebäude der Gebietskrankenkassa ein eigenständiges städtebauliches Ensemble, das sich durch das Abrücken von der westlichen Grundgrenze bewusst von der wesentlich höheren Bebauung des benachbarten Velag-Areals abhebt.

Innere Struktur

Durch die sehr ausführlich formulierten Vorgaben des SOS Kinderdorf konnte das Gebäude in seiner Organisation genau an den Tagesablauf und das pädagogische Konzept der Jugendhilfe angepasst werden. Im Erdgeschoss befinden sich die gemeinsame Wohnküche, Büros, Nachtdienst und ein Schnupperzimmer für Neuankömmlinge. In den Obergeschossen sind je sechs Zimmer über einen Gemeinschaftsbereich mit Teeküche und Betreuerzimmer zu einer Einheit des betreuten Wohnens zusammengefasst.

Je zwei der Jugendzimmer teilen sich dabei – auch aus didaktischen Gründen– ein Bad. Den betreuten Wohneinheiten zugeordnet gibt es je Geschoss eine Kleinwohnung mit eigener Küchennische, die dem jugendlichen Bewohner ein größeres Maß an Selbstständigkeit erlaubt und daher auch architektonisch getrennt an das Stiegenhaus angebunden ist. Sie bildet pädagogisch gesehen die Zwischenstation zum Übergang in ein selbstständiges Leben.

Fassade

Die Fassade wurde so gestaltet, dass die innere Organisation des Gebäudes nach außen ablesbar wird. Die Fensterumrahmungen der Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss sind farblich leicht abgesetzt und hinter die verputzte Wand zurückgesetzt. Umgekehrt werden in den Obergeschossen Fassadenrahmen plastisch aus dem Putz herausgedrückt, die die Zimmerfenster in beiden Obergeschossen jeweils zu einer Einheit zusammenfassen und den Charakter der Gemeinschaft andeuten. Die Fassadengliederung setzt einen eigenständigen Akzent als Antwort auf die benachbarte dreigeschossige Glasfassade der Gebietkrankenkassa. Bei der Gestaltung der Fassaden wie auch der Atmosphäre im Inneren wurde im Rahmen des einfachen baulichen Standards ein ruppiger und dennoch angemessen wohnlicher Charakter angestrebt.

Wohnbebauung Liebenstein Bregenz

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dorner matt Wohnbebauung Liebenstein Bregenz Visualisierung

Städtebau

Das Umland der Landeshauptstadt Bregenz wird durch drei Hauptverkehrsstrassen mit dem Zentrum verbunden – eine davon ist die Arlbergstrasse. Sie steigt von Süden her an und überquert einen cirka 30 Meter hohen Geländerücken und fällt dann wieder ab ins Zentrum. Die Kuppe dieser Wölbung liegt beinahe im geographischen Zentrum von Bregenz. In ”zweiter Reihe” im Osten fällt dieser Rücken als breiter stadträumlich prägender Grünzug in die Ebene des Stadtteils ”Feldmoos”. Die obere Geländekante im Norden wird durch drei als Solitäre wahrnehmbare Gebäude mit hoher Durchlässigkeit wahrgenommen. Der bestehende Grünzug wird entwurfsbestimmend in gleicher Breite bis zur Feldmoosgasse fortgeführt. Entlang der Hangkante entwickelt sich ein selbstbewusstes, eigenständiges, städtebauliches Ensemble, das sich mit fünf Punktbaukörpern nahtlos in die vorgefundene bauliche Struktur einfügt. Die Staffelung der Baukörper von sechs auf vier Geschosse reagiert hier bewusst auf die kleinkörnige Struktur des Feldmooses. Das gesamte Grundstück wird fußläufig über die Feldmoosgasse erschlossen und ist im mittleren Teil an die Arlbergstraße zum ÖPNV und im Osten an den neuen Fußweg zum Zentrum an der Geländesohle verbunden.

Ein abwechslungsreicher Weg mit ständigem Blickkontakt zum Pfänderstock und den Grünräumen eines ”Stadtrands” zeichnen die Übergänge von Gebäude und Freiflächen. Die Erschließung für den Pkw Verkehr erfolgt unterirdisch.

Gebäudesystematik-Konstruktion

Die fünf Gebäude sind in ihrer Höhe gestaffelt, aber in ihrer Systematik ähnlich. Um einen zentralen Erschließungskern sind maximal drei Wohnungen pro Geschoss organisiert. Alle Wohnungen sind nach zwei oder mehr Himmelsrichtungen orientiert und besitzen großzügige Freiräume. Erschließungskern und Außenfassade bilden das statische Grundgerüst – der Raum dazwischen lässt sich nach Bedarf ”füllen”. So sind unterschiedlichste Grundrissvarianten möglich. Die bandartige, verlaufende Struktur der Fassaden im Wechsel von Holz und Glas gibt den Gebäuden aus der Ferne die notwendige städtebauliche Verankerung im Grünraum und aus der Nähe einen mondänen und eleganten Charakter.

Betreubares Wohnen Mäder

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Das neue Gebäude ”Betreubares Wohnen” Mäder reiht sich städtebaulich nahtlos in den Duktus der leicht von der Mäderer Straße zurückgesetzten Einzelbaukörper ein. Durch die präzise Setzung des quadratischen Baukörpers am Grundstück wird der Blick auf den J.J. Endersaal von der L 58 ebenso erhalten wie die Sichtbeziehung zur Pfarrkirche Hl. Apostel Bartholomäus. Mit dem neuen Solitär und dem verkehrsberuhigten Schlößleweg wird die Bedeutung des ortsräumlichen Umfelds gestärkt. Der öffentlicher Raum spannt sich nun beginnend von der Landesstrasse L 58 über den neuen Vorplatz des Hauses ”Betreubares Wohnen” zum autofreien J.J. Ender Platz und knüpft fußläufig an das Wegenetz des Schulzentrums Mäder an. Durch eine großzügige zweigeschossige Öffnung im Westen wird der Eingang in das dreigeschossige Gebäude markiert. Von hier dringt Natur und Sonne tief ins Innere des Gebäudes und trifft dort mit dem Licht, das über die Öffnung des zentralen Erschließungsbereichs einströmt, zusammen. Im Erdgeschoß befinden sich zum öffentlichen Raum hin nach Westen die Apotheke und das Cafe. Gegenüber diesen Entrichtungen liegt in zentraler, geschützter Lage der Kleinkinderspielplatz. Im intimeren, östlichen Bereich sind der Arzt, der Krankenpflegeverein und der Mohi untergebracht.

Mit guten Blickbeziehungen untereinander reihen sich im ersten Obergeschoß die beiden Wohngemeinschaften, der Gemeinschaftsraum und der Gymnastikraum um das mittige Oberlicht. Die zehn Wohnungen im zweiten Obergeschoß folgen ebenfalls diesem Prinzip. Im Untergeschoß befinden sich die Nebenräume und 16 PKW Einstellplätze. Die Einfahrt zur Tiefgarage ist im Kreuzungsbereich Schlößleweg – L58 so positioniert, daß eine Erweiterung der Garage unter dem J.J. Ender Platz um 30 PKW Einstellplätze möglich ist. Durch die kompakte Gebäudeform ohne Vor- und Rücksprünge und der Kombination von geringer Gebäudehülle und intelligenter Lüftungsanlage läßt sich dieses Gebäude problemlos in Passivhausqualität errichten. Die innerer klassische Stahlbetonskeletbauweise, der steife Stiegenhauskern und die vorgefertigten Außenwandelemente in Holzleicht-Bauweise unterstützen diese Absicht. Die hinterlüftete stehende Außenschalung wird nachhaltig aus Rift- und Halbriftbretern der unbehandelten Weißtanne gebildet. Die in hohem Maß vorgefertigten geschoßhohen Außenwandelemente mit integrierten Passivhausfenstern ermöglichen eine schnelle Montage und eine kurze Bauzeit.